Trainingsauftakt bei Hertha BSC am Montag um 15 Uhr. Der vom verstorbenen Präsidenten Kay Bernstein vor drei Jahren ausgerufene Berliner Weg war für Herthas Profis plötzlich ganz eng und kuschelig, als zu sie auf den Schenckendorffplatz gingen. Rund 100 Fans bildeten in zwei Reihen eine Gasse für ihre Stars. Es ist der blau-weiße Wir-Spalier der Hoffnung.
Als Kapitän Toni Leistner und Co die Fans bei ihrem Gang von der Kabine zum Trainingspatz abklatschten, hatten alle ein Lächeln im Gesicht. Nach fünf Wochen Urlaub wieder da, wieder bei der Hertha-Familie. Das Band zwischen den Anhängern und der Mannschaft wird immer stärker. Zwei Jahre schon Zweite Liga, zwei Jahre keine Chance oben mitzuspielen. Doch die Fans sind treu und unterstützen das Team.
Rund 500 Kiebitze kamen zur ersten Trainingseinheit der Sommervorbereitung. Coach Stefan Leitl hat sich selbst den Auftrag gegeben, mit Hertha aufzusteigen. Auf den angenehm sachlichen Fußballehrer wartet ein Herkulesaufgabe.
Hertha-Trainer Leitl will den Bundesliga-Aufstieg

Doch er geht sie mit Optimismus an. „Es kann nicht Herthas Anspruch sein im Mittelfeld der Zweiten Liga zu spielen. Unser Ziel kann es nur sein, alles daranzusetzen, um in die Bundesliga aufzusteigen“, hatte er schon bei der Mitgliederversammlung vor vier Wochen gesagt.
Leitl ist im Februar nicht als Retter gekommen, sondern als Aufstiegstrainer. Hertha beendete die vergangene Saison nur auf Platz 11, doch nachdem der gebürtige Münchner das Team übernommen hatte, lief es von Spiel zu Spiel besser.
Doch jetzt soll Hertha noch stärker werden, obwohl Superjuwel Ibo Maza weg ist. Leitl baut bei der neuen Spielkultur im Mittelfeld besonders auf Neuzugang Paul Seguin (30), er soll der Schalterspiele zwischen Defensive und Offensive werden. Beim ersten lockeren Trainingsspiel verhielt sich Seguin noch unauffällig. Er muss die Laufwege seiner Mitspieler in den nächsten Wochen genau studieren.
Thorsteinsson schießt das erste Trainingstor
Das erste Tor schoss Jon Thorsteinsson. Löblich von ihm und Marton Dardai. Beide hätten wegen ihrer Länderspiele im Juni mit Island und Ungarn eigentlich noch gar nicht da sein müssen. Doch sie sind heiß auf die Mission Aufstieg. Das ist dieser neue kämpferische Teamgeist, den Leitl wieder in die Truppe gebracht hat.