Was für eine Pleite! Hertha BSC ging am Sonntag vor heimischer Kulisse mit 1:4 gegen Aufsteiger SV Elversberg unter und kassierte damit die dritte Heimniederlage in dieser Saison. Vor 43.123 enttäuschten Zuschauern präsentierten sich die Berliner erschreckend schwach und verpassten erneut den Sprung in die Spitzengruppe der 2. Bundesliga. Die Luft für Trainer Cristian Fiél wird dünner.
Die Partie begann für die Hertha katastrophal: Schon in der 4. Minute verwandelte Semih Sahin einen Foulelfmeter nach einem ungeschickten Einsteigen von Derry Scherhant. Auch danach lief bei den Berlinern wenig zusammen. Elversberg, das nach der Niederlage gegen Ulm mutig aufspielte, nutzte einen weiteren Patzer der Berliner gnadenlos aus: Marton Dardai lieferte in der 30. Minute unfreiwillig die Vorlage für Luca Schnellbacher, der auf 0:2 erhöhte.

Ideenloser Hauptstadtklub in der Krise
Hertha wirkte über weite Strecken des Spiels völlig ideenlos. Die Versuche, das Spiel in die gegnerische Hälfte zu verlagern, scheiterten an der starken Elversberger Abwehr. Während die Berliner vergeblich nach Lösungen suchten, legte Elversberg nach: In der 52. Minute nutzte Muhammed Damar einen Ballverlust im Mittelfeld und schoss zum 0:3 ein. Erst als die Partie praktisch schon entschieden war, gelang den Berlinern ein kleiner Lichtblick.
Kurzzeitige Hoffnung – und doch das nächste Debakel
Mickaël Cuisance konnte in der 60. Minute auf 1:3 verkürzen und brachte kurzzeitig wieder Hoffnung ins Olympiastadion. Doch diese wurde nur wenige Minuten später zerstört: Nach einem Handspiel von Luca Schuler trat Sahin erneut vom Punkt an und verwandelte in der 65. Minute zum endgültigen 1:4-Endstand.

Trainer Fiél unter Druck
Mit dieser Niederlage tritt Hertha weiterhin auf der Stelle. Nach ambitionierten Zielen zu Saisonbeginn befindet sich der Hauptstadtklub nun im grauen Tabellenmittelfeld, und Trainer Cristian Fiél gerät zunehmend unter Druck. Die Mannschaft wirkt verunsichert und findet keine Lösungen, um den dringend nötigen Erfolg zu sichern. „Das war desolat“, so ein frustrierter Fan nach dem Spiel.

Einziger Lichtblick: Boris Lum
Ein kleiner Hoffnungsschimmer an diesem schwarzen Tag für Hertha: Der 16-jährige Boris Lum wurde in der Schlussphase eingewechselt und avancierte damit zum jüngsten in der Profi-Mannschaft eingesetzten Spieler in der Vereinsgeschichte. Doch auch dieser Meilenstein kann nicht über die aktuelle Misere des Clubs hinwegtäuschen.
Hertha hat nun dringend Handlungsbedarf. Sollte in den kommenden Wochen keine Kehrtwende gelingen, könnten die Aufstiegsträume frühzeitig platzen. ■