Platz 2 hinterm HSV

Hertha-Coach: Leitl-Tabelle? Interessiert nicht, der Klassenerhalt zählt!

Vor dem Heimspiel am Sonnabend gegen Darmstadt erklärt Hertha-Trainer Leitl, wie er die Profis heiß macht.

Author - Wolfgang Heise
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Hertha-Trainer Stefan Leitl will so schnell wie möglich den Klassenerhalt. Sonnabend muss dazu ein Heimsieg gegen Darmstadt her.
Hertha-Trainer Stefan Leitl will so schnell wie möglich den Klassenerhalt. Sonnabend muss dazu ein Heimsieg gegen Darmstadt her.Imago Images/nordphoto/Engler

Mit ihm sieht die Hertha-Welt wieder heller aus. Drei Siege in Folge, zehn Punkte holten die Blau-Weißen in sechs Spielen, seit Trainer Stefan Leitl da ist. Nur der HSV war mit 13 Zählern in dieser Zeit noch besser. Von der sogenannten „Leitl-Tabelle“ lässt sich dieser seriöse Coach aber nicht blenden und sagt es ganz bescheiden: „Mit solchen Statistiken beschäftige ich mich nicht.“

Leitl hat eine ganz andere Rechnerei im Kopf. Wann hat Hertha rechnerisch den Klassenerhalt geschafft? Leitl: „Unser Auftrag ist, die Klasse zu halten, am besten so schnell wie möglich. Wir sollten Sonnabend gegen Darmstadt gewinnen, dann sind wir unserem Ziel wieder ein Stück näher.“

Der früheste Zeitpunkt für den Nichtabstieg ist Ostersonntag, wenn Hertha gegen Darmstadt und in Ulm die Siegesserie fortsetzt und wenn einer der beiden Konkurrenten Münster oder  Braunschweig keines der nächsten beiden Spiele gewinnt. Dann wären es 13 Punkte Vorsprung bei noch vier ausstehenden Spielen.

Leitl: „Siege, jeder spürt, wie geil das ist“

Endlich wieder Freude, statt Frust! Herthas Profis nach dem 1:0-Sieg beim 1. FC Köln, es war der dritte in Folge.
Endlich wieder Freude, statt Frust! Herthas Profis nach dem 1:0-Sieg beim 1. FC Köln, es war der dritte in Folge.Imago Images/Mika Volkmann

Leitl schaut nicht in die Glaskugel, sondern achtet nur darauf, was er selbst beeinflussen kann, was er aus den Spielern beim Saisonendspurt noch herauskitzeln kann. „Wir wollen Spiele gewinnen, jeder spürt wie geil das ist. Wir wollen uns dieses Gefühl, diesen Flow erhalten. Schön, dass wir punkten“, sagt Leitl.

Sein Masterplan in den nächsten Wochen kann er dabei selbst gar nicht so richtig planen. Es gibt verletzte Spieler und fünf Profis droht dazu noch eine Gelbsperre. Leitl wird immer wieder das Team umbauen müssen, doch man hat den Eindruck, dass gerade dass ihm sehr viel Spaß bringt, weil unter ihm plötzlich alle Profis brennen. Auch die sonst nur auf der Bank oder Tribüne saßen.

Plötzlich geben auch die Ersatzspieler Gas

Leitl sagt es so: „Als wir hier begonnen haben, habe ich gesagt, dass jeder mitgenommen werden muss, damit der ganze Kader funktioniert. Es war der Appell an die Jungs, sich in Form zu bringen und bereit zu sein, wenn sie gebraucht werden. Das kann in den nächsten Wochen ein großes Plus für uns werden.“

Es sind nicht nur Worte, sondern auch nachweisbaren Taten. Der rechte Flügelflitzer Marten Winkler drückte in dieser Saison oft nur die Bank. Leitl schulte ihn im Turbotempo um und jetzt hat sich Winkler als linker Schienenspieler in die Startelf gekämpft. Jeder erhält seine Chance, der nächste könnte Michal Karbownik sein. Ihm winkt gegen Darmstadt als rechter Außenverteidiger ein Einsatz von Beginn an.