Viele Fans wunderten sich – auch Deyo Zeefuik (26) selbst. Herthas Trainer Cristian Fiel (44) wechselte die holländische Kampfmaschine beim 2:2 gegen Ulm in der 62. Minute aus. Schlecht gespielt hatte Zeefuik nicht. Der Grund ist ein anderer. Englische Woche: Magdeburg, im Pokal in Köln, dann Fürth, der Marathon-Mann muss dafür fit sein.
Der Defensivallrounder, der gerade als linker Außenverteidiger spielt, hat sich an die Rolle gewöhnt und spielte zuletzt immer bis zum Schlusspfiff. Nicht gegen Ulm. In der 62. Minute wurde er von Coach Fiel vom Platz geholt (für ihn kam Linus Gechter). Das Mentalitätsmonster schaute den Trainer etwas ungläubig an und schüttelte mit dem Kopf.
Zeefuik zu Fiel: „Warum nimmst du mich runter?“
Was auf den ersten Blick nach Streit aussah, war aber überhaupt keiner. Schon zur Pause zwickten Zeefuik etwas die Muskeln. Fiel erklärte nach dem Spiel: „Bei Deyo Zeefuik war eine Problematik, aber wenn du ihn dann runternimmst, fragt er dich, warum nimmst du mich runter?“ Zeefuik ist erbarmungslos gegen die Gegner und gegen sich selbst. Fiel weiß es und gönnte dem Emotionsspieler lieber eine Schonung.

Der Trainer drückt dem Holländer dann eigentlich indirekt das größte Lob aus: „Ich nehme ihn deshalb runter, weil noch ein paar Spiele kommen und wir brauchen ihn einfach.“ Die beiden anderen Linksverteidiger Michal Karbownik (23) und Jeremy Dudziak (29) sind verletzt. Fiel ist zuversichtlich, dass Zeefuik trotz leichter Schmerzen bis zur Winterpause durchhält: „Bei Zeefuik wird nichts Schlimmes sein.“
Zeefuik wird Reeses Bodyguard
Auf den Holländer wartet nämlich in den nächsten Spielen noch eine Zusatzaufgabe. Wenn Publikumsliebling Fabian Reese (26, Joker-Comeback im Spiel beim 1. FC Magdeburg) wieder auf der linken Seite stürmt, wird er in den ersten Spielen körperlich noch nicht bei 100 Prozent sein. Heißt: Zeefuik muss auf seinen Vordermann Reese besonders achten und eventuell für ihn ein paar Laufwege mehr machen. Bodyguard für den Flügelflitzer. ■