Er ist der junge Durchstarter mit Verspätung. Ibrahim Maza (18), genannt „Ibo“, ist Herthas bestes Talent-Juwel. Er musste wegen einer Meniskus-OP im Sommer lange leiden. Jetzt ist der Offensivkünstler wieder da und kann schon vor dem Anpfiff gegen den 1. FC Magdeburg am Freitag (18.30 Uhr) jubeln: Endlich das erste Spiel im Olympiastadion!
Die Not im Sturm ist groß bei den Blau-Weißen. Florian Niederlechner ist gelb-rot-gesperrt, Smail Prevljak konnte nach seinem Magen-Darm-Virus noch nicht wieder trainieren. Und bei Torjäger Haris Tabakovic gibt es nach seinen Knieproblemen ein dickes Fragezeichen.
Das ist die Chance für Maza. „Wenn Tabakovic nicht kann, dann werden wir wahrscheinlich mit einem beweglichen Stürmer anfangen. Vielleicht fängt Ibo an und dann wechseln wir zur Halbzeit oder nach 60 Minuten aus“, kündigte Trainer Pal Dardai an.
Der Coach setzt auf den Maza-Effekt: „Ibo ist ein Spieler, der den Ball halten kann. Er kann sauber ausdribbeln und er ist in der Lage, danach den Ball gut weiterzuleiten. Dann hast du schon Überzahl. Das wird unserem Offensivfußball guttun.“
Maza traf schon in der Bundesliga

Für den jungen Stürmer wird es ein Debüt des Herzens. Denn er hat noch nie im Olympiastadion vor den eigenen Fans gespielt. Der große Traum des Talents wird Freitag gegen Magdeburg wahr. Vergangene Saison feierte Maza in der Bundesliga schon zwei Premieren. Erster Bundesliga-Einsatz beim 0:2 beim FC Bayern am 30. April 2023. Vier Wochen später sein zweites Spiel und erstes Profi-Tor beim 2:1 in Wolfsburg. Beim 2:1 in Fürth kam Maza endlich zum ersten Zweitliga-Spiel. Also bisher drei Auswärtsspiele. Freitag ist es nach langer Leidenszeit endlich so weit, jubeln mit den Fans in der Ostkurve.
Meniskus-OP im Sommer

Im Sommer war eigentlich klar, dass der gebürtige Berliner mit algerischen Wurzeln eine feste Größe im umgebauten Team werden sollte. Doch dann passierte das Unglück. Beim Testspiel gegen RWD Molenbeek (2:1) im österreichischen Trainingslager drehte Maza im Juli 2023 gut auf. Doch in den Schlussminuten bekam er im Zweikampf einen fatalen Schlag aufs Knie. Es folgte eine Meniskusoperation, monatelange Reha, bis er im Dezember endlich wieder draußen auf dem Rasen trainieren konnte. Einfach nur bitter!
Während sich seine jungen Mitspieler wie Pascal Klemens (18), Marten Winkler (21), Derry Scherhant (21), Gustav Christensen (19) in den Vordergrund spielen konnten, musste er im Olympiastadion über ein halbes Jahr auf der Tribüne Platz nehmen. Freitag wird der U18-Nationalspieler das erste Mal auf dem Rasen des blau-weißen Wohnzimmers spielen.