Im Februar 2024 war die Zeit für Trainer Cristian Fiel (45) nach nur acht Monaten bei Hertha BSC vorbei. Jetzt winkt dem blau-weißen Ex-Coach ein neuer Job. Beim kriselnden Drittligisten Alemannia Aachen ist er heißer Kandidat. Der Poker läuft.
Auch Bruno Labbadia (59), der von April 2020 bis Januar 2021 bei den Blau-Weißen-Coach war, darf sich Hoffnung auf einen neuen Job machen. Bundesligist VfL Wolfsburg sucht gerade einen Trainer, weil der Holländer Paul Simonis (40) die Wölfe zum Heulen bringt – Abstiegskampf in der Bundesliga. Labbadia ist bekannt als guter Feuerwehrmann.

Die beiden ehemaligen Hertha-Trainer haben die Chance auf einen Neuanfang. Aber was machen eigentlich die anderen Fußballlehrer der Größenwahn-Ära bei Hertha BSC zwischen 2019 und 2022?
Ante Covic (50), glücklich als U19-Trainer
Nach Pal Dardais erster Amtszeit von 2015 bis 2019 wurde Ante Covic zum Cheftrainer befördert. Aber nach zwölf Spielen und nur elf Punkten schon wieder gefeuert. Covic kehrte in den Nachwuchsbereich zurück und ist dort glücklich. Jetzt ist er U19-Trainer der Blau-Weißen.
Jürgen Klinsmann (61), Mini-Job bei Klub-WM
Jürgen Klinsmann war der fatalste Trainer-Irrtum der Hertha-Geschichte. In der Kurzzeit-Ära im Winter 19/20 wurden die Millionen von Skandal-Investor Lars Windhorst für teure Stars verschwendet. Heraus kam nichts. Entnervt flüchtete Klinsmann nach einer 1:3-Heimpleite gegen Mainz Anfang Februar 2020. Drei Jahre später hatte er wieder Arbeit als Nationaltrainer Südkoreas. Im Februar 2024 wurde er gefeuert. Im Sommer hatte Klinsmann bei der Klub-WM einen Mini-Job und gehörte zur Technik-Kommission des Turniers in den USA.
Alexander Nouri (46), seit 2022 kein Trainer-Job
Klinsmanns Assistent Alexander Nouri übernahm, aber nach vier Spielen war Schluss. In der Corona-Pause der Bundesliga musste er Anfang April gehen. Im Januar 2022 übernahm er den griechischen Zweitligisten AO Kavala. Nach knapp vier Monaten war dort wieder alles vorbei. Seit über drei Jahren sucht er einen Trainerjob.
Pal Dardai (49), Hertha-Scout in Osteuropa
Herthas Urgestein Pal Dardai übernahm wieder für Labbadia und rettete Hertha vor dem Abstieg. Doch er wurde von Ex-Manager Fredi Bobic, der im Juni 2021 das Amt übernahm, im November sinnlos gefeuert. Der treue Pal scheiterte dann bei seiner dritten Rettungsmission im Mai 2023 In der Zweiten Liga stand Hertha im Mai 2024 nur auf Platz 9 . Er musste gehen. Jetzt ist der Ungar als Hertha-Scout für den osteuropäischen Raum zuständig.
Tayfun Korkut (51), Sohn Efe macht ihm die größte Freude
Es war der erste Trainer-Fehlgriff von Ex-Manager Bobic. Korkuts Kurzzeit-Bilanz: In 14 Spielen nur zwei Siege, drei Unentschieden und neun Niederlagen. Im März war für Korkut Schluss. Er hat bis keine neue Arbeit als Trainer. Dafür ist sein Sohn Efe (18) sehr erfolgreich in der U19 des VfB Stuttgart.

Felix Magath (72), Boss beim Viertligisten
Trainer-Methusalem Magath machte seinen Namen als Retter alle Ehre. Der kauzige Vollprofi schaffte in der Relegation im Mai 2022 den Klassenerhalt mit Hertha und ging danach wieder – Job erledigt. Trotz seines Alters brennt er aber noch immer. Erst wollte er HSV-Präsident werden, das lehnten die Hanseaten ab. Jetzt ist er im Vorstand des bayrischen Regionalligisten Viktoria Aschaffenburg. Er kehrt zurück in seine Geburtsstadt, bei Viktoria war 1972 seine erste Profistation als Spieler.




