Überraschung! Herthas Trainer Cristian Fiel (44) lässt im Pokal am Sonntag (15.30) bei Zweitliga-Absteiger Hansa Rostock die Torhüter rotieren. Die Nummer 1 Tjark Ernst sitzt auf der Bank, dafür bekommt Ersatzkeeper Marius Gersbeck (29) eine Chance.
Gut gelaunt lief Gersbeck am Freitag über das Hertha-Gelände. Er strahlte mit der Sonne um die Wette. Da wusste er schon, was Fiel eine Viertelstunde später auf der Pressekonferenz verkündete: „Marius gibt – genau wie die anderen beiden auch – jeden Tag Vollgas und arbeitet hart. Das ist für mich die Chance, ihm in einem Pflichtspiel die Chance zu geben, zu spielen, und die hat er sich verdient.“
Ein echt netter Zug vom Deutsch-Spanier. Gersbecks Prügelskandal im österreichischen Trainingslager im Sommer 2023, die Suspendierung und anschließende Begnadigung sind spätestens jetzt vergessen. Gersbeck hatte sich mehrfach entschuldigt: „Das war der größte Fehler meines Lebens.“
Gersbeck: Nach dem Skandal endlich Normalität
Die Normalität ist da. Für Fiel zählt sowieso die Gegenwart, und da hat er eben, wie bei Hertha BSC seit Jahrzehnten üblich, ein starkes Torhüterteam. Und Gersbeck darf endlich mal wieder sein Können zeigen. Die Anerkennung der Mitspieler hat er sicher. Er wurde in den Mannschaftsrat gewählt.
Fiel warnt: „Es wird eine aufgeheizte Stimmung“
Vergangene Saison wurde Gersbeck in der Rückrunde wieder komplett ins Team aufgenommen und kam zu vier Zweitliga-Einsätzen, als Ernst wegen einer Beckenverletzung ausfiel. Auch schon unter Ex-Coach Pal Dardai durfte er im Pokal ran. Doch im Januar verlor Hertha ziemlich chancenlos 1:3 im Viertelfinale gegen Kaiserslautern.
Es war nicht die Zeit für blau-weiße Pokalhelden. Klappt es in dieser Saison? Fiel warnt vor dem Hexenkessel Ostseestadion: „Es wird eine sehr gute, sehr aufgeheizte Stimmung sein. Darüber werden wir mit den Jungs reden. Denn das ist das Wichtigste: Du musst im Kopf darauf vorbereitet sein, was da um halb vier passiert.“ Ja, und Gersbeck muss auch einen kühlen Kopf bewahren.