Noch drei Spiele und dann Sommerurlaub? Nicht für Herthas Nummer 1 Tjark Ernst (22). Der junge Keeper ist im Dauereinsatz. Nach der Zweiten Liga ist vor der U21-EM mit Deutschland in der Slowakei. Stammplatz bei Hertha BSC zurück und somit ist er auch im EM-Kader von U21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo.
Wenn der Klub seine Mitgliederversammlung am 25. Mai abhält, ist Ernst schon auf dem Weg zum DFB, zur Vorbereitung auf das Turnier in der Slowakei. Am 12. Juni steigt das erste Gruppenspiel gegen Slowenien. Deutschlands Nachwuchs zählt zu den Favoriten auf den Titel.
ein Traumziel geriet vor drei Monaten noch in Gefahr, weil er plötzlich seinen Stammplatz bei Hertha an Marius Gersbeck für fünf Spiele verloren hatte. Ex-Trainer Cristian Fiel hatte es so entschieden, Nachfolger Stefan Leitl revidierte das wieder sofort. Vertrauen vom Trainer und Ernst wird immer besser.
Hertha-Trainer Leitl lobt Punktretter Ernst

Seit sechs Spielen sind die Blau-Weißen ungeschlagen, seit sechs Spielen gab es nur sechs Gegentore. Nach dem 1:1 gegen den 1. FC Magdeburg lobte Leitl den Keeper: „Tjark hat uns kurz vor Schluss im Spiel gehalten. Deswegen sind wir glücklich mit dem Punkt.“ Mit einem starken Reflex und viel Sprungkraft kratzte Ernst in der 89. Minute einen Kopfball von Alexander Nollenberger aus dem Torwinkel. Und auch davor gab es viele Paraden. Ernst ist wieder in Topform.
Vor zwei Wochen beim 1:1 gegen Darmstadt leistete er sich noch einen Patzer, der zum Gegentor führte. Doch der Fehler beeindruckte ihn nicht weiter. Ernst ist einfach nervenstark. Das war er gegen Magdeburg auch in der 19. Minute, als er waghalsig aus dem Strafraum stürmte und mit dem Kopf vor dem Magdeburger Nollenberger rettete, aber diesen mit dem Unterarm am Hals traf.
Herthas neue Abwehrkette tut Torwart Ernst gut
Ernst sagt zu der Szene cool: „Klar, letztendlich ist es ein Risiko, wenn du als Torwart rausgehst. Dann musst du den Ball spielen und das habe ich gemacht – das hat mir der Schiedsrichter in der Halbzeit auch nochmal bestätigt. Risiko war natürlich dabei, aber das gehört zum Spiel dazu.“