Bei Hertha BSC ist wirklich nur auf eines richtig Verlass: Die Liebe und Treue der Fans. Es ist die irrste Nummer, die es im deutschen Fußball gibt. Nur drei Heimsiege bisher in der Zweiten Liga, aber der Verein steuert trotzdem auf einen neuen verrückten Zuschauer-Rekord der Klubgeschichte zu.
Zu den bisherigen 15 Partien kamen insgesamt 789.235 Fans ins Olympiastadion, das macht einen Zuschauerschnitt von 52.616. Das sind nur noch 1036 Leute im Schnitt weniger als bei dem Saisonrekordbesuch 2022/23 in der Bundesliga. Da waren es 53.652.
Schon vor zwei Jahren war es ziemlich paradox. Es war Herthas Abstiegssaison, doch es kamen mehr Fans als zu goldenen Champions-League Zeiten 22 Jahre vorher. Der viel zu früh verstorbene Präsident Kay Bernstein (43) hatte es geschafft, die Berliner wieder für ihr Lieblingssorgenkind zu begeistern. Sportliche Talfahrt, aber volle Hütte.
Der Rekord liegt bei 53.652 Zuschauern im Schnitt
Der Boom hält seitdem an. In der Zweitliga-Saison 2023/24 waren es 50.970 Fans im Schnitt. Jetzt wurde der wieder erhöht, obwohl die Fans nicht viel im Olympiastadion zu jubeln hatten. Bisher nur drei Heimsiege, vier Unentschieden und acht Niederlagen, selbst wenn die letzten beiden Partien gegen Fürth und Hannover gewonnen werden. Die Bilanz ist noch schlechter als der Heim-Minusrekord aus der Zweitliga-Abstiegssaison 1985/86.
Trainer Stefan Leitl drückt diese Katastrophe höflich aus und sagt: „Wir müssen an der Heimstärke arbeiten, die müssen wir zurückgewinnen.“ Er hat mit der Magerausbeute wenig zu tun. Er verlor nur ein Heimspiel beim 1:2 gegen Schalke.
Kommen gehen Fürth über 52.000 Fans ist der neue Rekord machbar
Herthas Fans leiden mit und kommen trotzdem immer wieder. Leit sagt selbst: „Das ist eine unfassbare Unterstützung.“ Ja und sie könnte noch zu einem neuen Vereinsrekord führen. Insgesamt müssen am Ende 912.104 Zuschauer zu den 17 Heimspielen kommen, um die Bestmarke von 2022/23 zu knacken. Es fehlen also noch 122.869 Besucher. Nicht machbar? Doch, doch!