Konkurrenzkampf immer härter

Hertha BSC: Startelf oder Bank? Dardai lässt Kapitän Leistner zappeln

Beim 3:2 gegen Magdeburg saß Hertha-Kapitän Leistner das erste Mal auf der Bank. Was passiert Sonnabend beim Spiel in Braunschweig?

Author - Wolfgang Heise
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Kapitän Toni Leistner gibt im Training Vollgas. Hertha-Coach Pal Dardai schaut genau zu.
Kapitän Toni Leistner gibt im Training Vollgas. Hertha-Coach Pal Dardai schaut genau zu.Imago Images/Koch

Wie geht es mit Kapitän Toni Leistner (33) bei Hertha BSC weiter? Beim 3:2 gegen Magdeburg saß der Stammspieler das erste Mal in dieser Saison auf der Bank. Kommt der Innenverteidiger beim Spiel in Braunschweig am Sonnabend (13 Uhr) zurück in die Startelf? Trainer Pal Dardai lässt seinen Kapitän zappeln …

Der Chefcoach hat sich wirklich noch nicht entschieden, ob er den Routinier wieder bringt. Schließlich haben die jungen Konkurrenten mit Pascal Klemens (18) und Marton Dardai (22) als Abwehrduo gegen Magdeburg überzeugt.

Da hatte Pal Dardai argumentiert, dass die FCM-Stürmer schnell und quirlig sind. Für Leistner vielleicht zu schnell. Jetzt sagt der Coach Ähnliches über Gegner Eintracht Braunschweig: „Seien wir ehrlich, Braunschweig ist eine Mannschaft, die den Ball holt und kontert. Vorne haben sie zwei Spieler mit richtig km/h, auch die Flügelspieler sind schnell.“

Dardai zu Leistner: „Ich habe noch zwei Tage, um mich zu entscheiden“

Beim Tor zum 2:1 für den HSV vor zwölf Tagen war Toni Leistner zu spät an Torschütze Ludovit Reis dran.
Beim Tor zum 2:1 für den HSV vor zwölf Tagen war Toni Leistner zu spät an Torschütze Ludovit Reis dran.Imago Images/Koch

Klingt eher so, als würde Leistner wieder auf der Bank sitzen. Dann sagt Dardai aber: „Trotzdem ist es ein Spiel, wo Toni wieder teilnehmen kann. Ich habe noch zwei Tage, um mich zu entscheiden.“

Ja, bei Hertha ändert sich im letzten Drittel der Saison noch mal einiges. Die jungen Spieler sollen mehr spielen. Für Leistner wächst der Druck. Als er im Sommer 2023 vom belgischen Klub VV St. Truiden kam und für zwei Jahre bei den Blau-Weißen unterschrieb, war ihm klar, dass er der Anschieber, der Leitwolf, die sichere Stütze für eine völlig neue, junge Mannschaft werden soll.

Gerade weil er es geschafft hat, das Team auf dem Platz schnell zu stabilisieren, könnte über ihn jetzt der Fluch der guten Tat kommen. „Mit Toni habe ich einen ehrlichen Dialog und einen ehrlichen Wortwechsel. Wenn er nicht spielt, gibt er weiter die Energie für uns. Er ist weiter der Kapitän. Er ist der Chef in der Kabine“, sagt Dardai.

Leistner gibt Vollgas im Training

Doch Kämpfer Leistner wird sich nicht so schnell mit dieser Rolle anfreunden, wie es noch vergangene Saison Kevin Prince Boateng tat, dessen Körper einfach nicht mehr für 90 Minuten die Kraft hatte.

Dardai: „Wenn Toni spielt, muss er den Chef auch auf dem Platz zeigen. Er brennt, er zeigt im Training, dass er will. Das ist schön. Das ist die Stärke von dieser Mannschaft.“ Dardai lässt Leistner zappeln, um ihn richtig heiß zu machen. ■