Druck bei Kaderplanung

Hertha BSC: Später Klassenerhalt! Jetzt hilft nur ein früher Maza-Verkauf

Hertha muss auf die Rettung warten, Saisonplanung stockt. Leichter wird es nur, wenn Ibo Maza ganz schnell Millionen bringt.

Author - Wolfgang Heise
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Herthas Superjuwel Ibo Maza wird im Sommer verkauft. Die Frage ist nicht nur die Höhe der Ablösesumme, sondern auch der Zeitpunkt.
Herthas Superjuwel Ibo Maza wird im Sommer verkauft. Die Frage ist nicht nur die Höhe der Ablösesumme, sondern auch der Zeitpunkt.Imago Images/Koch

Hertha BSC muss weiter siegen und warten. Mit dem frühen Klassenerhalt zu den Osterfeiertagen wird es nichts. Und damit zieht sich die Personalplanung für die neue Saison in die Länge. Ein Nachteil: Denn so richtig einsteigen im Wettlauf um neue Spieler mit den Konkurrenz-Klubs kann Hertha erst später. Aufholen können die Blau-Weißen bei der Shoppingtour nur, wenn sie Ibo Maza (19) ganz früh verkaufen.

Der VfB Stuttgart will Herthas Superjuwel unbedingt. Die Gespräche laufen schon über Monate. Die Frage ist nur noch: Wie viele Millionen Euros bekommt Hertha für den offensiven Mittelfeldspieler? 12, 15 oder 20 Millionen Euro? Auch Bayer Leverkusen intensiviert den Poker um Maza.

Der Deal könnte am Rande des Pokalfinals, wenn Stuttgart gegen Arminia Bielefeld im Olympiastadion spielt, über die Bühne gehen. Das wäre der 24. Mai. Mit diesen Millionen in der Tasche, kann Sportdirektor Benjamin Weber, dann leichter drei, vier neue Spieler einkaufen.

Lukebakio und Tabakovic wurden spät verkauft

Ex-Hertha-Stürmer Dodi Lukebakio spielt seit zwei Jahren in Spanien für den FC Sevilla.
Ex-Hertha-Stürmer Dodi Lukebakio spielt seit zwei Jahren in Spanien für den FC Sevilla.Imago Images/VWpics

Hertha hat schlichtweg keine Zeit für zähe Poker-Geschäfte im Sommer und muss dazu wie immer einen Transferüberschuss erwirtschaften. Rückblick: 2023 war Dodi Lukebakio der Profi, der mit rund 12 Millionen Euro die höchste Ablöse brachte. Aber er wurde erst Ende August an den FC Sevilla verkauft. Erst danach konnten die Blau-Weißen selbst noch mal auf dem letzten Drücker der Transferperiode Spieler holen.

Einer davon war Goldgriff Haris Tabakovic, der Mittelstürmer kam für 500.000 Euro Ablöse von Austria. 22 Treffer, Torschützenkönig der Zweiten Liga. Sportlich ein Volltreffer, aber auch finanziell. Nach nur einem Jahr wurde er für rund das Achtfache an TSG Hoffenheim verkauft. Aber wieder erst kurz vor Transferende. Hertha fand keinen adäquaten Ersatz als Torjäger.

Vor einem Jahr hatte Hertha den Klassenerhalt schon sicher

Ein weiterer Rückblick lohnt sich: Vor einem Jahr hatte Hertha am 30. Spieltag trotz einer 2:3-Niederlage beim KSC den Klassenerhalt bereits mit 13 Punkten Vorsprung auf den Tabellensechzehnten Hansa Rostock (verlor zeitgleich 0:2 gegen Magdeburg) sicher. Die wichtigste Personalie, die aber diskutiert wurde, war Pal Dardai, der dann zum Saisonende gehen musste.

Sein Nachfolger Cristian Fiel blieb erfolglos und jetzt muss Stefan Leitl als neuer Coach, die Saison irgendwie retten. Doch selbst der sagt: „Erst mal muss der Klassenerhalt sicher sein, dann können wir mit der Personalplanung richtig loslegen.“

Mit einem Sieg am Ostersonntag (13.30 Uhr) beim SSV Ulm, könnte der Abstieg frühestens fünf Tage später mit einem weiteren Dreier gegen Magdeburg rechnerisch abgewendet sein. Doch der Maza-Poker läuft ja schon im Hintergrund … ■