Der Gewinner der Hertha-Krise ist Ibo Maza (19). Das Superjuwel spielt sich weiter in den Vordergrund bei Top-Klubs in ganz Europa – er ist momentan der wertvollste Spieler der Zweiten Liga mit geschätzten 12 Millionen Euro Marktwert. Für einen anderen Youngster ging es nach unten. Der Preis für Pascal Klemens (19) ging um eine Million runter auf 4 Millionen Euro.
Es sind nur kalte Zahlen, doch es sagt einiges aus. Für Defensivspezialist Klemens geht eine unbefriedigende Hinrunde am Sonntag (13.30 Uhr) beim Auswärtsspiel in Hannover zu Ende. Seinen persönlichen Tiefpunkt hatte Klemens vergangene Woche bei der 1:2-Heimblamage gegen Preußen Münster . Ein plötzlicher Schlafanfall, bei dem er den Ball verlor, brachte Münster den Ausgleich zum 1:1 und das ganze Spiel zum Kippen.
Ein Fehler von einem Teenie, der passieren kann. Doch in der Hinrunde gab es auch von Klemens davon zu viele. Trainer Cristian Fiel sagte zu der Szene: „Das macht mich wütend. Das ist ein Fehler, der nicht passieren darf. Dann gab es Verunsicherung.“
Klemens war 2023/24 ein Hauptgewinner

Vergangene Saison war Klemens unter Ex-Trainer Pal Dardai noch der Shooting-Star. Der gelernte Innenverteidiger wurde in der Mittelfeldnot zum Sechser umgeschult und macht seinen Job in seiner ersten Profi-Saison zuverlässig und abgeklärt. Sein Marktwert im Sommer 2023 war 300.000 Euro, er stieg bis März 2024 auf 5 Millionen Euro.
Verletzt und erstmal Stammplatz futsch
Alles lief prima bei Klemens. Doch im Sommer-Trainingslager in Tirol verletzte sich der Defensivspieler und verlor erstmal den Anschluss. Der Stammplatz war unter Fiel zunächst futsch. Eine völlig neue Situation für Klemens in seiner jungen Karriere. Er war in Herthas Jugendmannschaften immer gesetzt und Kapitän. Auch damit musste er im Kopf klarkommen.
Die erstaunliche Souveränität und Sicherheit in seiner ersten Saison strahlte er seit einem halben Jahr nicht mehr aus – weder als Innenverteidiger, noch als Sechser. Das schlägt sich für den U20-Nationalspieler jetzt auch beim Marktwert nieder.
Wer Klemens kennt, weiß, dass ihn das nicht weiter beeindrucken wird. Er ist ein fleißiger, disziplinierter Spieler. Vielleicht war der Blackout gegen Münster für ihn sogar hilfreich. Ein Wachmacher nach dem Motto: Schlimmer kann es jetzt nicht mehr kommen. Noch ein Spiel in Hannover. Vergangene Saison machte er in der Leinestadt sein bisher einziges Profi-Tor beim 2:2. ■