Herthas Härte-Reise-Marathon mit drei Spielen in neun Tagen. Die erste Etappe wurde hervorragend geschafft. Vergangenen Freitag ein 3:1 beim 1. FC Magdeburg, Anschluss zur Tabellenspitze der Zweiten Liga gehalten. Die zweite Auswärtsfahrt am Mittwoch (18 Uhr, ZDF) wird härter - Pokal-Achtelfinale beim 1. FC Köln. Rache oder R(h)einfall?
Vor einem Monat verloren die Blau-Weißen zuhause beim Samstagabend-Spiel gegen die Geißböcke mit 0:1, die zarte Siegesserie (3:1 gegen Braunschweig, 3:1 beim KSC) war gerissen und noch schlimmer. Hertha verlor 1:3 in Darmstadt und blamierte sich mit 2:2 im Heimspiel gegen Ulm.
Keine 24 Stunden nach der Heimpleite gegen Köln folgte die Pokalauslosung und der Effzeh verfolgte Hertha an diesem Sonntag weiter. Auswärtsfight in der Domstadt. Genug Wiedergutmachungspotenzial müsste also bei den blau-weißen Profis vorhanden sein. Außerdem sind endlich die lange verletzten Leistungsträger Fabian Reese und Diego Demme wieder dabei.
Köln schmiss Hertha zweimal aus dem Pokal
Doch nicht nur die jüngste Niederlage steckt ganz tief in der Hertha-Seele. Die Pokalpartien gegen Köln waren zuletzt nur Enttäuschungen. 2017 flog Hertha in der zweiten Runde im Heimspiel mit 1:3 raus. 2002 war im Viertelfinale nach einem 1:2 in der Verlängerung Schluss.

Die historisch bitterste Niederlage war das doppelte Pokalfinale 1979 gegen Köln. Das erste Endspiel endete 1:1 nach Verlängerung (Elfmeterschießen wurde erst danach eingeführt), zwei Tage später verloren die Blau-Weißen dann 0:1. Wieder nichts mit dem Pott!
Köln besiegelte Herthas Bundesliga-Abstieg 2023

Ach ja, dann gab es noch Herthas Bundesliga-Abstieg 2023. Die Geißböcke besiegelten ihn quasi mit einem 5:2-Heimsieg am 32. Spieltag. Die Blau-Weißen waren danach abgeschlagener Tabellenletzter mit fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz.
Im Pokal-Achtelfinale steckt also jede Menge Emotionsdynamit. Vergangene Saison drangen die Blau-Weißen bis ins Viertelfinale vor. Dort gab es eine 1:3-Heimpleite gegen den 1. FC Kaiserslautern. Sie wurde im Nachhinein noch ärgerlicher, weil die Pfälzer im Halbfinale den leichtesten Gegner mit Drittligist 1. FC Saarbrücken hatten und mit einem 2:0 ins Endspiel einzogen.
Jetzt gibt es den nächsten Anlauf zum nie erfüllten Pokaltraum der blau-weißen Profis – endlich mal im eigenen Wohnzimmer im Finale spielen. Doch dafür muss Mittwoch ein Goldtag her. Rache oder R(h)einfall?