Herthas Super-Oldie Florian Niederlechner (34) liefert ab. Das nächste Tor für den Stürmer beim 3:1 in Magdeburg. Das nächste Argument für eine Vertragsverlängerung. Aber nicht nur seine Treffer zählen. Der Ur-Bayer ist Herthas Mister Teamgeist. Den Beweis lieferte er nach dem Schlusspfiff beim 1. FC Magdeburg. Er lobte seinen Sturmkonkurrenten Luca Schuler (25).
Alle sprachen über das langersehnte Comeback von Publikumsliebling Fabian Reese. Doch Niederlechner hatte etwas anderes im Kopf. Als der Sky-Reporter den Routinier nach Reese fragte, sagte der Stürmer nur: „Ich freue mich riesig, dass er wieder da ist.“

Dann setzte er zur Überraschung so seine Antwort fort: „Auch wenn jetzt nicht sein Name erwähnt wurde. Aber ich freue mich auch für Luca. Er hat das Tor verdient. Er ist ein Superjunge, menschlich top. Ich freue mich für ihn, dass er gegen seinen alten Klub ein Tor gemacht hat.“
Niederlechner: „Luca Schuler ist ein Superjunge“
Da gibt es dann keine Frage mehr, wer ein echter Teamgeist-Produzent ist. Es ist noch bemerkenswerter, wenn man die Vorgeschichte betrachtet. Nach dem Abgang von Torjäger Haris Tabakovic im August, war der Ex-Magdeburger Schuler erst als neuer Stürmer Nummer 1 bei Trainer Cristian Fiel gesetzt. Doch er blieb bis dahin glücklos. Niederlechner erkämpfte sich den Stammplatz in den letzten sechs Spielen.
Der erfahrene Bundesliga-Stürmer sagt zu seinem dritten Frühling: „Ich bin gut drauf und freue mich das ich momentan viel Spielzeit habe und hoffe, dass ich noch einige Tore machen kann. Toranzahl? Nein, habe ich nicht. Da macht man sich nur Druck. Das will ich nicht. Ich will nur Gas geben.“

Sieben Treffer (inklusive zwei im Pokal hat er jetzt, so viele wie in der gesamten vorherigen Saison. Der Stürmer denkt noch nicht ans Aufhören. Er will trotz auslaufenden Vertrages am Saisonende bei Hertha weiterspielen. In den nächsten Wochen gibt es erste Gespräche mit Sportdirektor Benjamin Weber.
Niederlechner über sein Tor: „Das ist mein Näschen“
Sein Kopfballtor zum vorentscheidenden 2:1 in der 65. Minute hilft beim Poker. Der Mann hat einfach Torinstinkt im Strafraum. Niederlechner: „Das ist mein Näschen. Manchmal läuft es im Fußball und manchmal nicht. Klar, als Stürmer wird man an Tore gemessen. Aber es ist auch wichtig, dass man für die Mannschaft arbeitet und Bälle festmacht.“