Endlich stürmt er wieder auf der linken Seite. Fanliebling Fabian Reese feiert beim 3:1 in Magdeburg nach vier Monaten Verletzungspause sein 16-minütiges Comeback. Er beschenkte sich an seinem 27. Geburtstag selbst mit der Rückkehr.
Beim 2:2-Testkick Mitte Juli wurde er vom Cottbusser Filip Kusic nach einer Brutalo-Grätsche ins Krankenhaus getreten – der rechte Knöchel musste operiert werden und eine Schraube zum Fixieren in die Knochen gedreht werden. Reese sagt dazu: „Es war eine lange Leidenszeit. Am Geburtstag meiner Freundin Johanna wurde ich operiert. Und an meinem Geburtstag habe ich jetzt mein Saisondebüt gegeben.“
Gänsehaut bei Einwechslung wegen Hertha-Fans

Seit Wochen sehnten die Hertha-Fans das Comeback des wichtigsten Spielers herbei. Für Reese war die Einwechslung ein Gänsehautmoment. „Wenn du reinkommst und 5000 Fans im Fanblock deinen Namen rufen, ist das ein sehr besonderes Gefühl. Das hat mich sehr geehrt. Wir haben das Spiel gewonnen und ich habe sogar noch ein Tor mitinitiiert. Von daher war es ein großartiger Abend“, sagt der Mann bescheiden.
Nicht mal einer Minute nach seiner Einwechslung war er da. Eine Flanke von Michael Cuisance köpfte er zurück auf Ibo Maza, der leitete den Ball per Kopf weiter zu Luca Schuler, der endgültig einnickte. Ein Tor mit vielen Köpfchen und Reese mittendrin.
Reese wieder da und gleich ein Sieg. Der Außenstürmer sagt zum Spiel: „Es war ein Paradebeispiel wie man auswärts spielt. Man kann in Rückstand geraten, aber man kann dann im richtigen Moment die Tore machen, nicht am Ende auf Teufel komm raus, alles auf All-in spielen. Die Chancen, die man dann hat, muss man einfach nutzen. Solche Siege braucht man.“
Reese hofft auf mehr Minuten im Pokal gegen Köln
Er braucht seinen Fußball. Er blickt nochmal einmal kurz zurück: „Fußball ist Leidenschaft, das ist mehr als nur ein Job. Wir leben dafür. Jeden Tag. Und das wird einem dann von heute auf morgen genommen. Das ist eine neue Erfahrung für mich gewesen. Daran bin ich nochmal gereift. Von daher bin ich einfach nur glücklich dem Team auf dem Platz wieder helfen zu können.“
Beim 1. FC Köln am Mittwoch im Pokal-Achtelfinale werden es dann ein paar Minuten mehr für Reese werden. Der Flügelflitzer: „Ich bin da, wenn der Trainer mich braucht, wenn das Team mich braucht. Wir schauen von Spiel zu Spiel. Ich bin happy, dass ich wieder spielen kann.“ Das sind sie alle bei Hertha, Tricks, Tore ist längst nicht alles. Mit seinem unbändigen Willen ist Reese ein echter Pusher des Teams. ■