Mit dem 3:1-Sieg beim 1. FC Magdeburg ist Hertha BSC in der Zweiten Liga wieder auf Kurs, damit sind auch die Köpfe frei für das wichtigste Spiel des Jahres. Am Mittwoch (18 Uhr, ZDF) geht es bei Liga-Konkurrent 1. FC Köln nicht nur um den Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals, sondern auch um einen warmen Regen für die chronisch klamme Klubkasse.
Die Frage aller Fragen für alle Blau-Weißen ist vor dem Trip an den Rhein: Was ist mit Fabian Reese (27)? Ist der Hoffnungsträger nach seinem Kurz-Comeback in Magdeburg diesmal schon von Anfang an auf dem Platz? Abwarten! Denn beim Flügelflitzer steckt Trainer Cristian Fiel (44) voll in der Zwickmühle.
Trainer Fiel: „Der Junge ist heiß ohne Ende“
Ganz klar: Reese ist ein Vollblut-Fußballer, wenn er einen Ball nur sieht, will er gleich losdribbeln. Besonders dann, wenn er keine Schmerzen hat. Monatelang war er mit einer Fußverletzung aus dem Vorbereitungsspiel bei Energie Cottbus raus, in Magdeburg sammelte er seine ersten Saison-Minuten. Jetzt will er mehr.
Und stellt seinem Coach damit eine echte Aufgabe. Aber Fiel lässt sich nicht breitschlagen:„Das ist das Schwerste überhaupt bei ihm. Ihm zu erklären: Vielleicht machen wir jetzt einen Schritt nach dem anderen und nicht fünf auf einmal, weil der Junge heiß ohne Ende ist.“ Beim Blick in Reeses Augen sieht nicht nur Fiel das Feuer lichterloh brennen.
Fakt ist auch, dass Reese in der langen Zwangspause nichts verlernt hat. Fiel: „Ich hatte nicht das Gefühl, dass er eine Weile weg war. Er ist sofort präsent, er will liefern, bringt der Mannschaft individuelle Qualität und Intensität. Er kann Spiele entscheiden.“
Viel deutet auf die Sieger-Startelf von Magdeburg
Genau - und dafür muss er nicht zwingend von Beginn an auf dem Rasen sein. Ein Reese ist auch als Joker eine Wucht. Deshalb scheint es fast sicher, dass Fiel in Köln erst mal auf seine Sieger-Startelf von Magdeburg setzt. Das bedeutet dann, dass sich mit Diego Demme (33) auch der zweite für Hertha so wichtige Rückkehrer ein wenig gedulden muss. Zu schnell wieder zu hohe Belastung - das darf auch nicht sein. Fiel: „Die Vernunft steht an allererster Stelle. Es hilft uns nichts, wenn sie zu viel schon in die Beine bekommen und dann erneut ausfallen.“

Wie auch immer sich Fiel in Sachen Startelf auch entscheidet: Allein die Tatsache, dass Reese und Demme zurück im Kader und einsatzbereit sind, verschafft Hertha nicht nur mehr Möglichkeiten, sondern auch gleich noch mal mehr Mut. Und von dem können die Blau-Weißen am Mittwoch in Köln gar nicht genug haben ... Fiel: „Ich verspüre viel Kribbeln, das Stadion ist ausverkauft, die Stimmung wird außergewöhnlich gut sein. Das wird ein Pokalfight, es wird nur einen Sieger geben – und der wollen wir sein.“ ■