Hertha BSC hat das wichtigste Spiel der ersten Saisonhälfte gewonnen. Mit Glück, aber noch mehr mit Moral . 8:6 nach einem Elferkrimi, zweimal in der letzten Minute gerettet beim 2:2 nach 90 Minuten und beim 3:3 nach 120 Minuten. Ein kleines Wunder war das im Achtelfinale gegen den HSV. Dieser Pokalsieg ist viel mehr wert als das Erreichen des Viertelfinals.
Die Spieler feierten mit den Fans in der Ostkurve nach dem Schlusspfiff. Es ist genau diese Symbiose, die jetzt einen neuen Höhepunkt. Die Anhänger stehen wie ein zwölfter Mann seit dem schwierigen Saisonstart hinter diesem Team. Die Spieler haben jetzt ordentlich zurückgezahlt.
Sportlich geht die Saat auf. Im August ging Hertha noch chancenlos gegen den HSV 0:3 in der Zweiten Liga unter. Viereinhalb Monate später hat sich diese Mannschaft gefunden und entwickelt. Trainer Pal Dardai hatte es vorher gesagt: „Ich bin gespannt, wo wir jetzt stehen, wenn wir gegen den HSV spielen.“
Der Fußballgott hat zugeschaut
Die Profis haben ihre Antwort gegeben. Mit Teamgeist, Willen und Kampf wurde das Spielglück erzwungen. Fabian Reese traf in der 90. Minute zum 2:2, Jonjoe Kenny in der 120. Minute zum 3:3. Der Elferkrimi war dann sowieso irgendwie Lotterie. Der Fußballgott hat zugeschaut und belohnt.
Dieser Sieg gibt mehr Selbstvertrauen, der Glaube wächst in diesem Team, dass man auf dem richtigen Weg ist. Er war so wichtig auch für die Spiele in der Zweiten Liga. Hertha kann Pokal mit Pal. Unter dem Ungarn blamierten sich die Blau-Weißen noch nie in diesem K.o.-Wettbewerb.
Hertha ist unter den letzten acht Teams, nur noch drei Bundesligisten mit Gladbach, Leverkusen und Stuttgart sind dabei. Sonntag ab 19.15 Uhr werden die Viertelfinals ( 30./31.Januar und 6.7.Februar) ausgelost. Es ist für Hertha eine Riesenchance. Nach trostlosen vier Saisons, die im Abstieg 2023 endeten, kann vielleicht wirklich im nächsten Mai 2024 über den Pokaltitel gejubelt werden.