Was seit Wochen klar ist, machten Hertha BSC und Fabian Reese (26) jetzt noch mal gemeinsam deutlich. Der verletzte Publikumsliebling wird nicht bis Freitag, dem Transferende, den Klub verlassen. Erleichterung bei den Fans. Doch was steckt wirklich hinter dem Statement? Der KURIER analysiert die Situation ganz genau.
Klare Ansage an andere Klubs
Es wurde immer wild spekuliert, ob Reese noch diesen Sommer den Verein verlässt, zuletzt wurde der SC Freiburg und Mainz 05 als Interessenten genannt. Eigentlich kauft man keine verletzten Spieler, bei denen man nicht weiß, wie lange sie noch ausfallen. Es sei denn, man will ein Schnäppchenkauf. Nicht mit Hertha BSC, der wertvollste Spieler geht nicht für 'nen Appel und Ei weg.
Unverkäuflich nur bis zum Winter
Geschäftsführer Tom Herrich sagte: „Fabi hat uns klar signalisiert, dass er bleiben will. Aus diesem Grund wollen wir die aktuellen Gerüchte aus der Welt schaffen. Für uns ist er in diesem Transfer-Fenster unverkäuflich." Der letzte Satz ist entscheidend. Der Inhalt ist seit Wochen zwischen Hertha und Reese klar. Der KURIER schrieb es auch mehrfach. Schon vor seiner schweren Fuß-OP war für Reese die Entscheidung gefallen, dass er mit Hertha in die Saison starten will und bis zur Winterpause abwartet, ob Hertha eine Aufstiegschance hat. Wenn nicht, will er nur zu einem Top-Klub.
Signal an das Team
Wie schon bei seiner Vertragsverlängerung im März, wollen Hertha und Reese gemeinsam ein Signal setzen, um das Team zu pushen. Im Frühjahr hatte der Verein unter dem Tod von Präsident Kay Bernstein wochenlang zu leiden. Reeses Bekenntnis zu Hertha war wichtig. Jetzt macht er es wieder. Auf dem Platz kann er momentan nicht helfen. Doch sein Bekenntnis jetzt soll auch die Befürchtung vertreiben, dass nach den Abgängen von Haris Tabakovic und Marc Kempf die Mannschaft kurz vor Transferende auseinanderfällt.
Auftrag an die Mitspieler
Ab sofort muss die Mannschaft nicht nur um Punkte kämpfen, sondern auch um den Verbleib von Reese. Jeder Sieg hilft, dass der linke Power-Flügelflitzer unterm Weihnachtsbaum im Dezember überzeugt ist, dass es mit dem Aufstieg klappt.
Liebe statt Geld
Der Typ ist ein ehrlicher Fußballer auf dem Platz und auch sonst. Erfrischend emotional schafft Reese es immer wieder, alle beim Herzen, bei seinem Herzen zu packen. Was für ein klares, aber untypisches Statement. O-Ton: „Ich höre heut mehr denn je auf mein Herz. Den Zuspruch, die Liebe und die Emotionen, die ich das letzte Jahr durch Berlin und die Hertha-Familie erfahren durfte, übersteigt alles was ich mir je hätte erträumen können. Ich kann hier nicht weg. Streich das. Ich will hier nicht weg, denn wir sind hier noch nicht fertig. Heute ist ein schöner Tag!” Die Liebe zu Hertha und zu Berlin siegt bei ihm Gegen ein doppeltes Gehalt bei einem anderen Klub. So einfach ist das. Mit „noch nicht fertig“. Mein Reese: Er will seinen Traum erfüllen, nämlich mit Hertha in die Bundesliga.
Freundin Johanna will nicht weg
Dieses Paar geht gemeinsam durch dick und dünn und trifft Entscheidungen gemeinsam. Freundin Johanna hat ein Wörtchen mitzureden, wenn es um Reeses Zukunft geht. Wie es bei beiden zu Hause zugeht, zeigten sie auf einem Instagram-Video. Johanna fragt: „Können wir nicht bitte in Berlin bleiben?“ Reeses Antwort: „Ich verstehe die Frage nicht. Wir sind doch hier noch nicht fertig.“ Danach tanzen die beiden in ihrer Wohnung, Reese mit seinem Plastikschuh. Kleiner Tipp: Den nächsten Kontrakt, den Fabian Reese unterschreiben sollte, wäre ein Ehevertrag und dann ein Hochzeitstanz mit gesundem Fuß ... ■