Torjäger Haris Tabakovic (29) und Flankengott Fabian Reese (26) waren in dieser Saison Herthas Traumduo. Beide verstehen sich prächtig – auf dem Platz und auch außerhalb. Doch was war das vor dem Elfer zum 1:0? Beide lieferten sich beim 3:1-Heimsieg gegen Kaiserslautern eine hitzige Diskussion, wer denn schießen darf!
Nach dem Tabakovic gefoult worden war, nahm sich Reese den Ball und ging zum Elfmeterpunkt. Da stand aber schon der Mittelstürmer. Beide diskutierten: Eigentlich wechseln sich die beiden kameradschaftlich immer bei den Strafstößen ab. Reese wäre dran gewesen. Doch da legte Tabakovic sein Veto ein. Er braucht jeden Treffer für die Torjägerkrone der Zweiten Liga.
Tabakovic: „Bei mir geht es noch um etwas“
Nach dem Abpfiff waren beide wieder friedlich und Tabakovic erklärte: „Ja, wir hatten da eine Diskussion. Ich denke, wenn es bei mir am Ende noch um etwas geht. Ich verstehe das schon, dass Fabi schießen wollte. Eigentlich ist die Abmachung, dass wir uns abwechseln. Aber ich will da am Ende oben stehen. Deswegen wollte ich ihn schießen.“
Reese zu Tabakovic: „Dann tritt gegen die Abmachung an“
Reese hatte trotz Elferzoff am Ende ein großes Herz für Tabakovic. „Nach dem Spiel ist alles super. Wir gönnen alle Haris die Torjägerkanone. Jeder von uns ist ein Wettkampftyp. In dem Moment wollten wir beide das Tor machen. Ich habe gesagt: Okay, wenn das dein größter und sehnlichster Wunsch, dann tritt entgegen der Abmachung an. Schieß ihn rein und hol dir die Kanone.“
Tabakovic hat durch den verwandelten Elfer jetzt 22 Treffer, drei mehr als der HSV-Stürmer Robert Glatzel. Sollte eigentlich reichen. Das sieht wenigstens Reese so: „Das muss schon mit dem Teufel zugehen, wenn er sich das noch nehmen lässt. Haris hat es absolut verdient.“