
Acht Spiele, viermal zu null, insgesamt nur sieben Gegentore! Die Abwehr von Hertha BSC hat sich in dieser Saison stabilisiert und deswegen ist der Aufstieg trotz Holperstart weiterhin drin. Doch es hat nicht nur etwas mit der Verteidigung zu tun. Torwart Tjark Ernst (22) ist seit Wochen in Topform und wird immer besser.
Die Gegner verzweifeln immer mehr an Herthas jungem Keeper. In der 30. Minute beim 2:1 gegen Münster hatte sich Ernst das Prädikat Torwart-Titan verdient. Erst scheiterte Vilhelmsson an Ernst, der weit aus dem Kasten gelaufen war, im Nachschuss parierte Ernst auch gegen Batista Meier. Erst Schulz kam mit dem dritten Versuch an Ernst vorbei, doch Deyo Zeefuik rettete auf der Linie.
Trainer Stefan Leitl lobte: „Mit den Paraden hat uns Tjark erst mal im Spiel gehalten!“ Es stand noch 0:0. Ernst hält Bälle und Siege fest. Er selbst sagt zu der Giganten-Situation: „Da ist viel Intuition und Reaktion dabei. Beim dritten Mal ist mir der Ball dann doch durch die Beine gerutscht. Aber es ist schön, wenn man Kollegen hat, die auf der Linie sind und retten. Es geht nur zusammen.“

Hertha-Keeper Ernst: „Ich habe noch mehr Potenzial“
Für Ernst ist es jetzt die dritte Saison als Nummer 1 im Hertha-Tor. Vom Greenhorn wurde er schnell zur verlässlichen Größe mit seinen 1,93 Metern. Er blickt zurück: „Ja, das ist meine Entwicklung der letzten drei Jahre. Du sammelst Erfahrung und reifst als Persönlichkeit und als junger Torwart. Ich bin froh über das Vertrauen, welches mir vom Trainerteam entgegengebracht wird.“
Starke Reflexe hatte er schon immer. Das sind dann wohl die Gene. Schließlich war Vater Thomas ja auch Bundesliga-Torwart. Doch seit dieser Saison glänzt er auch in einer anderen Disziplin, die er verbessern musste: hohe Bälle und das Herauslaufen. Ernst: „Daran arbeite ich tagtäglich mit unserem Torwarttrainer Andi Menger. Das ist ein Prozess, den man als junger Spieler durchläuft.“
Ernst ist ehrgeizig und ziemlich abgeklärt. Zufrieden ist er noch lange nicht, auch wenn er gerade zu den Topkeepern der Zweiten Liga zählt. „Das ist für mich noch immer nicht das Ende der Fahnenstange. Ich habe noch mehr Potenzial.“