Noch zwölf Spiele für Hertha BSC in dieser Saison. Trainer Pal Dardai zündet die nächste Entwicklungsstufe und will Schritt für Schritt die Mannschaft verjüngen. Da muss auch der Kapitän zum ersten Mal auf der Bank Platz nehmen. Toni Leistner (33) war beim 3:2 gegen den 1. FC Magdeburg nicht mehr erste Wahl.
Eine völlig ungewohnte Rolle für den erfahrenen Innenverteidiger. 18 Spiele stand er in der Startelf, unumstrittener Abwehrboss. Einmal fehlte er wegen Gelb-Rot-Sperre, einmal war er angeschlagen und zuletzt brummte er beim 2:1 in Fürth seine Gelbsperre ab. Beim 3:2 gegen Magdeburg war er dann plötzlich nur Ersatzspieler.
Trainer Pal Dardai begründete das so: „Magdeburg hat seinen eigenen Stil. Sie lassen zwei, drei Spieler nach Balleroberung vorne zocken, kleine, quirlige Spieler. Für Toni ist das nicht angenehm. Er braucht große Stürmer.“
Pal Dardai: „Toni ist Kapitän, gibt uns genauso Energie“
Deswegen ließ der Coach lieber die jungen und schnelleren Abwehrrecken Pascal Klemens (18) und Marton Dardai (22) ran. Und nach dem Abpfiff lobte Dardai die beiden: „Pascal und Marton haben das sehr gut gemacht.“ In Richtung Leistner sagt er: „Trotzdem – Toni ist der Kapitän und gibt uns genauso Energie.“

Nach der überstandenen Noro-Grippewelle im Team hat Dardai jetzt endlich wieder genügend Spieler, die fit sind. „Jetzt kommen die jungen Spieler, die sind bissig. Der Konkurrenzkampf tut uns gut. Dann wird auch Toni besser sein, wenn er wieder spielt“, so Dardai.
Das wird wahrscheinlich gar nicht so lange dauern. Denn Klemens und Marton Dardai haben schon vier Gelbe Karten, irgendwann müssen die beiden ihre Sperre abbrummen. Außerdem können beide Innenverteidiger auch als Sechser spielen. Für Leistner ist aber jetzt schon klar, unumstößlicher Stammspieler ist er nicht mehr. Seine jungen Kollegen wittern die Chance. Es sind nicht nur Klemens und Dardai, sondern auch Linus Gechter (19) oder Tim Hoffmann (18) aus der U23. ■