Irrer Karriereplan

Vom Hertha-Talent zum Wüsten-Torwart: Kwasigroch träumt von der WM

Immer mehr junge Spieler wandern zum WM-Teilnehmer Katar aus. Auch ein ehemaliger Herthaner ist dabei.

Author - Wolfgang Heise
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Herthas ehemailger Torwart Robert Kwasigroch hat sich auf das Abenteuer in Katar eingelassen und will WM-Keeper des Wüstenstaates werden.
Herthas ehemailger Torwart Robert Kwasigroch hat sich auf das Abenteuer in Katar eingelassen und will WM-Keeper des Wüstenstaates werden.M. Popow/imago

Acht Jahre bei Hertha BSC, ein Jahr bei Fortuna Düsseldorf und jetzt in der Wüste. Der Wechsel im Sommer überraschte alle: Torwart-Talent Robert Kwasigroch (21) ging zum katarischen Zweitligisten Al-Markhiya SC. Der exotische Karriereplan: Der Keeper will Nationalspieler des Scheichstaates werden und dann zur WM. Doch darauf muss er noch länger warten, wenn sich die Gesetze nicht ändern.

Der WM-Gastgeber von 2022 hat sich zum zweiten Mal für das Großturnier qualifiziert. Katar hat das Ticket für die USA, Kanada und Mexiko im Sommer 2026 gezogen. Eine kleine Sensation ist das schon. Doch Ex-Herthaner Kwasigroch wird nicht dabei sein.

Katar will sein Image aufpolieren und den Fußball dafür langfristig nutzen. Da es aber im eigenen Land nicht genügend Talente gibt, suchen die Scheichs junge Spieler aus dem Ausland, die dann eingebürgert werden sollen.

Das Problem mit der Einbürgerung in Katar

Kwasigrochs Berater Ayman Dahmani von der Agentur Rogon erklärte den Schritt in die Wüste so: „Robert kommt nicht als fertiger Profi im Spätherbst seiner Karriere, sondern als ehrgeiziger 21-Jähriger mit klaren Ambitionen. Er will eines Tages Nationaltorhüter von Katar zu werden.“

Robert Kwasigroch stand für Hertha BSC einmal in der Zweiten Liga im Tor, als Stammkeeper Tjark Ernst im September gegen Braunschweig verletzt ausfiel.
Robert Kwasigroch stand für Hertha BSC einmal in der Zweiten Liga im Tor, als Stammkeeper Tjark Ernst im September gegen Braunschweig verletzt ausfiel.nordphoto/Engler/imago

Das geht nach den jetzigen Gesetzen in Katar aber erst nach fünf Jahren Aufenthalt im Land. Das Problem im Falle Kwasigroch: Er unterschrieb erst am 7. August 2025 und kann dann erst im August 2030 Staatsbürger Katars werden und für die Nationalelf berufen werden. Damit verpasst er auch die WM 2030 in Marokko, Spanien und Portugal, die zwei Monate vorher beginnt. Kwasigroch kann nur hoffen, dass der Wüstenstaat Sondergenehmigungen für Einbürgerungen erlässt.

Kwasigroch ist Stammkeeper bei seinem Klub

Bisher läuft es für den 1,94-Meter-Keeper gut bei seinem neuen Klub Al-Markhiya SC. Er ist seit dem Saisonstart Stammtorwart und sein Team fuhr drei Siege ein und ist Spitzenreiter der Zweiten Liga. Endlich steht er im Profi-Tor. Bei Hertha BSC machte er im September 2023 nur ein Spiel in der Zweiten Liga beim 3:0 gegen Braunschweig, in Düsseldorf war er nur Backup.