Acht Jahre bei Hertha BSC, ein Jahr bei Fortuna Düsseldorf und jetzt in der Wüste. Der Wechsel im Sommer überraschte alle: Torwart-Talent Robert Kwasigroch (21) ging zum katarischen Zweitligisten Al-Markhiya SC. Der exotische Karriereplan: Der Keeper will Nationalspieler des Scheichstaates werden und dann zur WM. Doch darauf muss er noch länger warten, wenn sich die Gesetze nicht ändern.
Der WM-Gastgeber von 2022 hat sich zum zweiten Mal für das Großturnier qualifiziert. Katar hat das Ticket für die USA, Kanada und Mexiko im Sommer 2026 gezogen. Eine kleine Sensation ist das schon. Doch Ex-Herthaner Kwasigroch wird nicht dabei sein.
Katar will sein Image aufpolieren und den Fußball dafür langfristig nutzen. Da es aber im eigenen Land nicht genügend Talente gibt, suchen die Scheichs junge Spieler aus dem Ausland, die dann eingebürgert werden sollen.
Das Problem mit der Einbürgerung in Katar
Kwasigrochs Berater Ayman Dahmani von der Agentur Rogon erklärte den Schritt in die Wüste so: „Robert kommt nicht als fertiger Profi im Spätherbst seiner Karriere, sondern als ehrgeiziger 21-Jähriger mit klaren Ambitionen. Er will eines Tages Nationaltorhüter von Katar zu werden.“

Das geht nach den jetzigen Gesetzen in Katar aber erst nach fünf Jahren Aufenthalt im Land. Das Problem im Falle Kwasigroch: Er unterschrieb erst am 7. August 2025 und kann dann erst im August 2030 Staatsbürger Katars werden und für die Nationalelf berufen werden. Damit verpasst er auch die WM 2030 in Marokko, Spanien und Portugal, die zwei Monate vorher beginnt. Kwasigroch kann nur hoffen, dass der Wüstenstaat Sondergenehmigungen für Einbürgerungen erlässt.