Absturz in Premier League

Ex-Hertha-Profi Matheus Cunha: Nach Traumangebot folgt Albtraum in England

Manchester United wollte Ex-Herthaner Cunha für 60 Millionen Euro kaufen, doch der Brasilianer musste in Wolverhampton bleiben und ist jetzt Tabellenletzter.

Author - Wolfgang Heise
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EX-Herthaner Matheus Cunha ist ratlos! Er trifft zwar für Wolverhampton, doch sein Klub ist in der Premier League abgeschlagener Tabellenletzter.
EX-Herthaner Matheus Cunha ist ratlos! Er trifft zwar für Wolverhampton, doch sein Klub ist in der Premier League abgeschlagener Tabellenletzter.Imago Images/PA Images

Was macht eigentlich Ex-Hertha-Profi Matheus Cunha (25)? Der Brasilianer erlebt gerade den Albtraum seiner Karriere. Mit seinem englischen Klub Wolverhampton Wanderers geht es in der Premier League nicht mehr voran. Tabellenletzter mit nur einem Pünktchen!

Das besonders Bittere: Vor vier Monaten hätte der Edeltechniker noch den Riesenschritt in seiner Karriere machen können. Der große Traditionsklub Manchester United wollte Cunha für 60 Millionen Euro Ablöse von Wolverhampton loseisen. Cunha wollte wechseln, aber der kleine Klub aus West Midlands legte sein Veto ein.

Wanderers-Trainer Gary O`Neil wollte nicht auf seinen wichtigsten und teuersten Spieler verzichten. Cunha, der einen Vertrag bis 2027 hatte, musste bleiben. Der Stürmer macht auch weiter seinen Job. Er traf in acht Liga-Spielen bereits dreimal. Das Problem der Wanderers: Die Abwehr ist eine Katastrophe. 23 Gegentore, also im Schnitt pro Spiel knapp drei Treffer für den Gegner.

Noch kein Sieg für Cunha

Die höchste Pleite war eine 2:6-Heimniederlage gegen FC Chelsea. Cunha traf einmal, aber es nützte nichts. Sieben Pleiten und ein 1:1 bei Nottingham Forrest. Zuletzt setzte es eine unglückliches 1:2 bei Manchester City. Ein umstrittenes Tor in der Nachspielzeit brachte Trainer O’Neil auf die Palme und er kritisierte das Schiedsrichtergespann scharf. Die Nerven liegen bei den Wanderers blank. Es riecht für Cunha nach Abstiegskampf  bis zum Saisonende im Mai 2025.

Dabei startete Cunha voller Optimismus in die neue Saison. Er wechselte seine Trikotnummer von 12 auf seine Wunschzahl 10 und verschenkte danach im Wanderers-Fanshop reihenweise beflockte Trikots an Kinder. Die Aktion kam bei den Fans riesig an. Er sagte: „Ich möchte noch mehr Tore machen als vergangene Saison.“ Da traf er 14-mal für Wolverhampton.

Matheus Cunha konnte bei seinem letzten Hertha-Spiel nur einmal als Torvorbereiter zum 1:0 gegen Köln im August 2021 jubeln. Am Ende verlor Hertha 1:3.
Matheus Cunha konnte bei seinem letzten Hertha-Spiel nur einmal als Torvorbereiter zum 1:0 gegen Köln im August 2021 jubeln. Am Ende verlor Hertha 1:3.Imago Images/Sven Simon

Das könnte er tatsächlich schaffen, doch die Nummer 10 bringt ihm bisher kein Glück, weil sich das Team in eine Krise gespielt hat. Das kennt er auch von Hertha BSC. In der Klinsmann-Größenwahn -Episode der Klubs kam Cunha im Januar 2020 für 18 Millionen Euro von RB Leipzig. Klinsmann hatte einen Monat später seinen Trainerjob hingeschmissen, aber Cunha traf in der Rückrunde zumindest fünfmal. In der darauffolgenden Saison kam er für die Blau-Weißen nur auf sieben Tore, Hertha schaffte mit Ach und Krach gerade noch so den Klassenerhalt und landete auf Platz 15.

Cunha war für Hertha ein Hauptgewinn

Hertha setzte zum ersten zaghaften Sparkurs an. Ex-Manager Fredi Bobic verkaufte Cunha für 30 Millionen Euro nach Spanien zu Atletico Madrid. Anderthalb Jahre war er dort nur als Joker eingeplant und traf nur siebenmal, dann ging er auf die Insel. Wolverhampton zahlte nach einem halben Jahr Ausleihe im Sommer 2023 schließlich 50 Millionen Euro Ablöse für den Brasilianer. Dabei kassierte Hertha auch mit – rund 5 Millionen Euro spülte der Deal den Blau-Weißen nochmal in die klamme Kasse.

Für Hertha war Cunha ein Hauptgewinn, doch der Brasilianer selbst hat in England gerade die Niete gezogen. Sonnabend müssen die Wanderers in der Premier League beim sensationellen Tabellenfünften Brighton & Hove Albion mit Ex-Pauli-Coach Fabian Hürzeler ran. Ob es da ausgerechnet die Wende für Cunha und Wolverhampton gibt? ■