Er kam, spielte und jetzt streikt sein Körper. Diego Demme (32) fällt weiter wegen rätselhafter Schwindelgefühle aus. Wann er bei Hertha BSC sein Comeback gibt, ist unbekannt. Wer ersetzt den Mittelfeldboss jetzt?
Alles lief bestens: Demme kam im Sommer ablösefrei vom SSC Neapel und sollte als Sechser vor der Abwehr neue Struktur ins Mittelfeld bringen. Sieben Liga-Spiel ging es alles gut. Im Schnitt hatte der Deutsch-Italiener 12,16 Kilometer pro Spiel hingelegt. Ein starker Wert!
Doch vor drei Wochen musst e er vor dem 2:2 auf Schalke absagen – Unwohlsein und Schwindelgefühle. In der Länderspielpause sollte er sich erholen. Die Ärzte fanden keine Auffälligkeiten. Einfach nur erschöpft, weil Demme in Neapel eigentlich zwei Jahre nur selten spielte? Die nächsten Wochen werden es zeigen.
Jetzt jedenfalls kann er nicht trainieren und fällt auch Sonnabend (13 Uhr) beim Auswärtsspiel in Karlsruhe aus. Trainer Cristian Fiel sucht den geeigneten Ersatz als Sechser. Sechs Kandidaten gibt es.
Deyo Zeefuik (26)
Herthas Allzweckwaffe und Kampfmaschine hat seine Gelbsperre abgebrummt. Von der linken Abwehrseite könnte er in die defensive Mittelfeld rücken, da Michal Karbownik wieder spielen kann. Der laufstarke Zeefuik bringt die nötige Dynamik und Aggressivität mit, die Hertha dringend benötigt. Sein Nachteil: Er hat sich im Spielaufbau schon gesteigert, doch den Job muss er sich trotzdem mit anderen teilen.
Pascal Klemens (19)
Der gelernte Innenverteidiger spielte schon vergangene Saison als Sechser. Vor drei Wochen auf Schalke ersetzte er Demme, doch seine geringe Spielpraxis sah man dem Youngster an. Außerdem brauch Fiel einen Backup im Abwehrzentrum, falls Toni Leistner und Marton Dardai verletzt runter müssen.
Michal Karbownik (23)
Der gelernte linke Außenverteidiger gab beim 3:1 gegen Braunschweig sein Comeback als Doppelsechser neben Kevin Sessa (Fiel ließ ausnahmsweise mit Dreier-Abwehrkette spielen). Klappte in der ersten Halbzeit überhaupt nicht.
Kevin Sessa (24)
Der Deutsch-Argentinier hat seine Qualitäten im Spielaufbau, in der Offensive. Der Edeltechniker ist als Abräumer vergeudet und da hat er auch Defizite. Die Doppelechs Karbownik/Sessa gegen Braunschweig war aus der Personalnot entstanden. Das Experiment klappte nicht so ganz.
Bobo Lum (17)
Herthas nächstes Supertalent drängt immer mehr ins Profiteam. Zweimal durfte er bisher als Joker ran. Dem agilen Abräumer mit viel Übersicht und Dynamik gehört die Zukunft. Für die Gegenwart ist die Startelf noch zu früh. Er könnte in der letzten halbe Stunde in Karlsruhe spielen.