Erinnern Sie sich noch an die Trikot-Posse im Sommer? Die DFL lehnte das Heimtrikot von Hertha BSC ab, weil auf dem Rücken zwei weiße Streifen fehlten. Die Blau-Weißen und ihr Ausrüster Castore mussten nachbessern.
Die Begründung damals war, dass es Verwechslungsgefahr geben konnte. Doch spätestens jetzt wird die Pedanterie ganz lächerlich und erscheint völlig absurd. Bei Herthas 1:0-Heimsieg gegen Eintracht Braunschweig gab es vier Männer in orangen Trikots. Schiedsrichter Michael Bacher, seine beiden Linienrichter – und Braunschweigs Torwart Ron-Thorben Hoffmann. Hoppla!
Laut DFB-Spielregeln 2025/26 heißt es unter Regel 4 „Ausrüstung der Spieler“ beim Unterpunkt 3: „Die beiden Torhüter tragen Farben, durch die sie sich klar von den anderen Spielern sowie von den Spieloffiziellen unterscheiden.“
Die orangen Referee-Hemden wurden extra ausgesucht, denn auf dem Rücken gab es Werbung für die Bewerbung als Austragungsort für die Frauen-WM mit der Aufschrift „WE 29“. Das ist auch völlig okay.
Aber der schwerwiegende Fehler liegt trotzdem bei Schiri Bacher. Er überprüft die Spielkleidung und ist dafür verantwortlich. Er hätte Braunschweigs Keeper vor Anpfiff veranlassen müssen, zumindest das Oberhemd zu wechseln – zum Beispiel mit der Farbe Grün. Ist nicht passiert, nicht mal zur Pause.
Hertha hat das Spiel gewonnen. Aber was wäre passiert, wenn Braunschweigs Torwart in der Nachspielzeit, als er bei einer Eintracht-Ecke mit im Hertha-Strafraum war, den Ausgleich geköpft hätte? Schiri Bacher stand in der Szene fünf Meter neben dem Keeper. Die Verwechslungsgefahr für Herthas Spieler war akut.


