Karriereknick in der VW-Stadt

Bence Dardai im Wolfsburg-Chaos – Trainer und Sportdirektor weg

Bence Dardai verließ Hertha BSC, wollte in der Bundesliga hoch hinaus. Jetzt erlebt der jüngste Sohn Pal Dardais beim VfL Wolfsburg eine bittere Zeit.

Author - Wolfgang Heise
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Ex-Herthaner Bence Dardai hat gerade keine gute Zeit. Bei seinem Klub VfL Wolfsburg ist das komplette Chaos ausgebrochen.
Ex-Herthaner Bence Dardai hat gerade keine gute Zeit. Bei seinem Klub VfL Wolfsburg ist das komplette Chaos ausgebrochen.Ulrik Pedersen/DeFodi Images/imago

So bitter kann ein Vereinswechsel für ein Ausnahmetalent werden. Bence Dardai (19), der jüngste Sohn der blau-weißen Ikone Pal Dardai (49), verließ vor anderthalb Jahren Hertha BSC. Er wollte schnell in die Bundesliga und ging zum VfL Wolfsburg. Doch jetzt tobt das komplette Chaos in der VW-Stadt. Erst wurde der Trainer Paul Simonis (40) gefeuert, jetzt der Sportdirektor Sebastian Schindzielorz (46), und der Geschäftsführer Peter Christiansen (50) bangt auch um seinen Job.

Die Wölfe sind einfach nur noch zum Heulen. In der Bundesliga steht der VfL nach dem 1:2 bei Werder Bremen nur auf Platz 14. Abstiegskampf statt Jagd auf einen Platz in der Europa League. Schon in der vergangenen Spielzeit wurde das Ziel verpasst und der Klub trennte sich kurz vor Saisonende von Trainer Ralph Hasenhüttl. Alles sollte besser werden, doch es wurde noch schlimmer.

Der Holländer Simonis entpuppte sich als Fehlgriff. Die Wolfsburger suchen einen neuen Coach – von Urs Fischer über Bruno Labbadia bis hin zu Marco Rose sind viele im Gespräch. Doch in der Länderspielpause haben die VfL-Bosse noch immer keinen neuen Mann gefunden. Jetzt soll erst mal U19-Trainer Daniel Bauer (43) die Profis übernehmen.

Wolfsburgs gefeuerter Trainer Paul Simonis ließ Bence Dardai nur 34 MInuten in der Bundesliga spielen.
Wolfsburgs gefeuerter Trainer Paul Simonis ließ Bence Dardai nur 34 MInuten in der Bundesliga spielen.Darius Simka/IMAGO

Dardai war Stammspieler, zuletzt saß er nur auf der VfL-Bank

Mittendrin in diesem Personalchaos: Bence Dardai. Der offensive Mittelfeldspieler hatte sich im Sommer 2024 alles ganz anders vorgestellt. Es sah auch vergangene Saison noch ganz gut aus. Ex-Trainer Hasenhüttl baute ihn langsam in die Stammelf ein. Die Bilanz: 25 Spiele, 19 davon in der Startelf.

Noch Anfang April sagte Bence Dardai: „Der Trainer hat viel Vertrauen in mich, und das versuche ich zurückzuzahlen. Für mich persönlich hätte es bislang nicht besser laufen können.“ Doch dann trennte sich der Klub einen Monat später von Hasenhüttl.

Nachfolger Simonis ließ Bence Dardai nur 34 Minuten beim 1:0-Auswärtssieg beim HSV in der Bundesliga ran. Bei Simonis’ letztem Spiel war Bence Dardai gar nicht mehr mit nach Bremen gereist.

Bence Dardai hofft auf neuen Chefcoach

Neuer Trainer, neue Chance? Ganz so einfach ist das in Wolfsburg nicht. Die Mannschaft wirkt wie ein zusammengewürfelter Haufen. Für einen jungen Spieler ist das Gift für seine Entwicklung. Jetzt hat der jüngste Dardai-Spross mit Daniel Bauer den nächsten Coach.

Der hatte schon in der vergangenen Saison für die letzten beiden Spiele übernommen, und Bence war schon da seinen Stammplatz los, saß beim 2:2 gegen Hoffenheim nur auf der Bank und war beim 1:0 in Gladbach nur 15-Minuten-Joker. Der Mittelfeldspieler muss wohl auf einen neuen Chefcoach warten, bis er wirklich berechtigte Hoffnung haben kann, dass es mit seiner Karriere wieder aufwärts geht.

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