Hoffnung DFB-Pokal

Chance auf Blitz-Sanierung: Hertha BSC winken elf Millionen im Pokal!

Hertha BSC leidet unter Finanznot. Der DFB-Pokal könnte in nur sieben Monaten die Geldsorgen minimieren.

Author - Wolfgang Heise
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Gibt es für Hertha BSC den Geldregen im DFB-Pokal? Der finanzschwache Klub hat Zusatzeinnahmen dringend nötig.
Gibt es für Hertha BSC den Geldregen im DFB-Pokal? Der finanzschwache Klub hat Zusatzeinnahmen dringend nötig.Pond5 Images/imago

Hertha BSC ist auf knallhartem Sparkurs, auch diese Saison werden noch immer Verluste wegen der Finanzsünden der Vergangenheit geschrieben. Doch da gibt es einen Hoffnungsschimmer, dass sich der Verein ganz schnell sanieren kann – innerhalb von nur sieben Monaten. Es ist der DFB-Pokal! Für viele ist der Pott-Gewinn ein sportlicher Traum, für Hertha könnte es viel mehr werden. Mittwoch (20.45 Uhr) beim Heimspiel gegen Bundesligist Mainz 05 wird es ein Kampf um Millionen.

Der DFB schüttet auch diese Saison reichlich Prämien für den K.o.-Wettbewerb aus. Hertha bekam automatisch für die erste Runde 215.600 Euro, nach dem 5:0 bei Carl-Zeiss Jena gab es noch mal 431.200 Euro für das Erreichen der 2. Runde. Das Losglück war auf Herthas Seite und jetzt gibt es ein Heimspiel gegen die schwächelnden Mainzer. Gewinnen die Blau-Weißen, klingelt es für das Achtelfinale erst mal richtig in der Vereinskasse: 862.400 Euro Prämie gibt es.

Ein kleiner warmer Geldregen, der noch ergänzt wird durch die Zuschauereinnahmen im Olympiastadion (Hertha erwartet 30.000 Zuschauer und teilt sich mit Mainz die Einnahmen, zehn Prozent kassiert der DFB). Doch dafür müssen die blau-weißen Profis Vollgas geben. Fabian Reese mahnt: „Mainz ist ein angeschlagener Boxer und die sind immer gefährlich.“

Ab dem Viertelfinale wird richtig Kasse gemacht

Hertha in Finanznot und plötzlich im Pokalrausch? Millionen würden auf alle Fälle sprudeln. Für das Viertelfinale gibt es 1,725 Millionen Euro, für das Halbfinale 3,5 Millionen Euro. Die Prämien für das Finale und den Pokalsieg sind noch nicht ausgehandelt. Der unterlegene Finalist bekommt rund 3 Millionen Euro und der Gewinner 4,5 Millionen Euro. Zusammengerechnet sind das mehr als 11 Millionen Euro beim Pokalsieg.

Wie verlockend der Pokal in jeglicher Hinsicht ist, stellt Sportdirektor Benjamin auf der Pressekonferenz vor dem Spiel klar: „Sportlich ist es natürlich ein Riesenwert. Man freut sich darauf. Wir haben ein Heimspiel und wollen weiterkommen. Aber es ist auch völlig klar, dass der finanzielle Rahmen und das Weiterkommen für uns zusätzliche Einnahmen bedeuten.“

Bis zu welcher Runde Hertha mit Einnahmen geplant hat, will Weber nicht verraten. Weber mit einem Schmunzeln: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen.“ Die Ansage ruft Trainer Pal Dardai auf dem Plan. Der Ungar lacht: „Bis zum Finale. Schön Druck.“

Zurück zur Millionen-Rechnung: Noch nicht eingerechnet sind Einnahmen durch Ticketverkäufe, zusätzliche TV-Gelder bei Liveübertragungen und der Verkauf von speziellen Fan-Artikeln. Das sollte jedem Hertha-Profi vor dem Anpfiff klar sein: Kämpfen um Millionen!

Gutes Omen: Pal Dardai kann Pokal

Auch schon wieder sechseinhalb Jahre her. Trainer Pal Dardai im Pokal-Halbfinale gegen Borussia Dortmund im April 2016.
Auch schon wieder sechseinhalb Jahre her. Trainer Pal Dardai im Pokal-Halbfinale gegen Borussia Dortmund im April 2016.Koch/imago

Alles nur Träumerei? Pal Dardai war schon immer ein echter Pokalfan und vor jeder Saison gab er das Ziel aus: Finale im eigenen Wohnzimmer. Seine Bilanz als Hertha-Trainer lässt hoffen. 2015/16 stieß er mit den Blau-Weißen bis ins Halbfinale vor (0:3 gegen Dortmund). 2016/17 schied Hertha im Achtelfinale gegen den BVB nach 3:4 im Elfmeterschießen unglücklich aus.

2017/18 war in der 2. Runde nach einem 1:3 gegen Köln Schluss. Das war Dardais schlechteste Pokalsaison. 2018/19 wieder Achtelfinale, doch der Gegner war FC Bayern und das Spiel endete 2:3 nach Verlängerung. In seiner zweiten Amtszeit 2021/22 führte Dardai Hertha noch ins Achtelfinale, saß beim 2:3 gegen den 1. FC Union aber nicht mehr auf der Bank, weil ihn Ex-Manager Fredi Bobic vorher gefeuert hatte.

Pal kann Pokal, können es auch die Spieler? Mittwoch startet das Millionen-Spiel gegen Mainz.