Bitterer Abschied in Spanien

350 Millionen Schulden! 777-Klub FC Sevilla muss Dodi Lukebakio verkaufen

Nach nur zwei Jahren ist die Zeit für Ex-Hertha-Stürmer Dodi Lukebakio beim FC Sevilla abgelaufen. Der Klub steckt in einer tiefen Finanzkrise.

Author - Wolfgang Heise
Teilen
Herthas Ex-Stürmer Dodi Lukebakio muss den Klub wechseln. Der hoch verschuldete FC Sevilla braucht Millionen Euro.
Herthas Ex-Stürmer Dodi Lukebakio muss den Klub wechseln. Der hoch verschuldete FC Sevilla braucht Millionen Euro.Pressinphoto/Imago Images

Herthas Ex-Stürmer Dodi Lukebakio (27) muss mal wieder Vereinsretter spielen, nicht mit Toren, sondern mit seinem Verkauf. Der FC Sevilla steht finanziell mit dem Rücken zur Wand. Es ist von gigantischen 350 Millionen Euro Schulden die Rede. Nur ein Notverkauf der besten Spieler kann den Klub noch vor dem Kollaps retten. Lukebakio wird jetzt bei anderen Vereinen angeboten – für mindestens 25 Millionen Euro Ablöse.

Das klingt ein bisschen wie eine Wiederholung für den belgischen Nationalspieler. Hertha BSC musste Lukebakio nach dem Bundesliga-Abstieg 2023 dringend loswerden, um irgendwie an Geld zu kommen. Es klappte erst kurt vor Transferschluss. Für 12 Millionen Euro wurde der Stürmer, für den die Blau-Weißen 2019 noch 20 Millionen Euro an den FC Watford überwiesen, an den FC Sevilla vertickt.

Der Deal lief auch deswegen ziemlich problemlos, weil der US-amerikanische Investor 777 Partners, der jetzt selbst kollabiert ist, bei beiden Klubs eine Beteiligung hat. Das Finanzunternehmen aus Miami war bei dem andalusischen Klub schon 2018 mit einer Inhaber-Beteiligung von 15 Prozent eingestiegen.

FC Sevilla: Keine Finanzspritzen mehr von Investor 777

Dodi Lukebakio spielte trotz Abstieg mit Hertha BSC 2022/23 seine beste Saison.
Dodi Lukebakio spielte trotz Abstieg mit Hertha BSC 2022/23 seine beste Saison.Beautiful Sports/Imago Images

Doch das half dem notorisch klammen Klub aus Spanien auch nicht viel weiter. 2023 gab es die erste große Finanzkrise. Damals stellte Sevilla von einem Tag auf den anderen seinen gesamten Spielerkader auf die Transferliste. Der Verein, der Monate zuvor noch Europa-League-Sieger wurde, konnte sich gerade noch finanziell retten und dann sogar Lukebakio für einen Schnäppchen-Preis von Hertha bekommen.

Doch jetzt hat sich die Lage verschlimmert. Das hängt auch mit dem in Auflösung befindlichen Investor 777, gegen den es mehrere Klagen in den USA gibt, zusammen. Aus Miami sind keine Finanzspritzen mehr zu erwarten. Der Klub kann sich seit einem Jahr nur noch mit Bankkrediten über Wasser halten. Die Gesamtschulden sollen sich laut Kicker auf knapp 350 Millionen Euro angehäuft haben.

SSC Neapel pokert um Lukebakio

Für Lukebakio war der Wechsel vor zwei Jahren sportlich ein Hauptgewinn. Der FC Sevilla war trotz sportlicher Krise in der nationalen Liga mit dem Europa-League-Titel für die Champions League qualifiziert. Der Belgier überzeugte sofort in Spanien. In der abgelaufenen Saison traf er elfmal. Eigentlich will er gar nicht weg, aber der Klub muss ihn verkaufen. Interessenten gibt es genug: Es liefen schon Gespräche mit dem SSC Neapel aus Italien, aber auch Juventus Turin und Bayer Leverkusen haben den Ex-Herthaner auf dem Zettel.