Sommerliche Gefahr

Es ist Zecken-Saison: SO erkennen Sie Zeckenkrankheiten beim Hund

Zecken lauern im Wald und in hohen Gräsern und manchmal sind sie nicht nur lästig, sondern auch gefährlich. So schützen Sie Ihren Hund vor FSME und Borreliose.

Author - Jana Hollstein
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Vor allem im hohen Gras verstecken sich oft Zecken.
Vor allem im hohen Gras verstecken sich oft Zecken.Gary Sandoz/Unsplash

Der Sommer hält einige großartige Sachen für uns bereit, darunter Grillabende, Strandurlaube und Ausflüge an den See – doch das bedeutet gleichzeitig: Es ist Zecken-Saison. Und mit Zecken kommen auch Krankheiten. Gerade Südbrandenburg gilt als Risikogebiet für die durch Zecken übertragene FSME-Infektion. Für Hunde ist das besonders gefährlich, denn sie werden nicht nur häufiger von Zecken überfallen, es lauern auch weitere Gefahren in Form von Bakterien, Viren und gefährlichen Einzellern.

Zeckenkrankheiten vor allem in Brandenburg verbreitet

Die häufigsten durch Zecken übertragenen Infektionskrankheit bei Hunden sind laut Parasitenportal.de die Lyme-Borreliose, die Anaplasmose, die Babesiose und FSME (kurz für Frühsommer-Meningoenzephalitis). Welche Krankheiten verbreitet ist, ist regional unterschiedlich, Ihr Tierarzt wird im Zweifelsfall am besten darüber Bescheid wissen. In Brandenburg gelten der Stadtkreis Frankfurt (Oder) sowie die Landkreise Oberspreewald-Lausitz, Oder-Spree und Spree-Neiße laut Robert-Koch-Institut zu FSME-Risikogebieten. Borreliose ist die am häufigsten durch Zecken übertragene Infektionskrankheit in Europa, und Brandenburg hat die höchsten gemeldeten Inzidenzzahlen Deutschlands.

FSME-Erkrankung beim Hund erkennen und handeln

Die gute Nachricht für Hundebesitzer ist, dass bei einer Fellnase mit starkem Immunsystem eine FSME-Erkrankung häufig gar nicht erst ausbricht. Laut Der Hund kommt es aber in seltenen Fällen zu Infektionen, die sogar tödlich enden können. Wenn das der Fall ist, merkt man es nach circa einer Woche. Dann kann Ihr Hund sehr hohes Fieber bekommen, plötzlich aggressiv oder teilnahmslos werden. Es kann auch zu Schwindel, Lähmungen und Krampfanfällen kommen. Diese Symptome können natürlich auch im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen auftreten. Das sollte dann aber mit einem Tierarzt abgeklärt werden.

Wer Zecken schnell entdeckt und entfernt, verringert das Infektionsrisiko.
Wer Zecken schnell entdeckt und entfernt, verringert das Infektionsrisiko.blickwinkel/imago

So sehen Borreliose-Symptome beim Hund aus

Wer bei einer Zecke schnell handelt, der kann eine Borreliose schon im Ansatz ersticken. Gemäß der unabhängigen veterinärparasitologische Organisation ESCCAP muss eine Zecke mindestens 16 bis 24 Stunden am Wirt saugen, bevor die Borrelien übertragen werden können. Wer also mindestens täglich seinen Hund auf Zecken kontrolliert, der senkt automatisch das Übertragungsrisiko.

Ist ein Hund mit Borreliose infiziert, merkt man das als Erstes an der Rötung rund um den Stich. Durch das Fell ist das aber häufig schwer zu erkennen. Bis zur systemischen Infektion kann es laut ESCCAP durchaus einen Monat oder länger dauern. Dann kann der Hund folgende Symptome aufweisen:

• Leichtes Fieber und Mattigkeit

•Lymphknotenschwellung

• Gelenkschwellungen, Gelenkentzündungen und Lahmheit

• Appetitlosigkeit

Wenn Sie diese Symptome bei Ihrem Hund beobachten, sollten Sie Ihren Tierarzt kontaktieren, der weitere Untersuchungen durchführen kann.

Zeckenschutz zur Vorbeugung gegen FSME und Borreliose

Die beste Vorsorge gegen Zeckenkrankheiten wie FSME und Borreliose ist ein guter Zeckenschutz. So rät die Haustierversicherung Agila zu Anti-Zecken-Mittel aus der Tierarztpraxis wie Präparate, Sprays, Halsbänder und Tabletten. Ihren Hund können Sie auch gegen Borreliose und Babesiose impfen lassen. Diese Impfungen sind aber teils umstritten, weil sie eine Erkrankung nicht garantiert ausschließen. Lassen Sie sich dazu am besten in einer Tierarztpraxis beraten. Zusätzlich sollte man den Körper seines Vierbeiners nach jedem Ausgang gründlich auf Zecken kontrollieren. So kann man auch manchmal Glück haben, weil viele Parasiten noch lange im Fell herumkrabbeln, bevor sie überhaupt eine geeignete Stelle finden. ■