Snooze-Button

Den Wecker schlummern lassen – DAS macht es mit Ihrer Gesundheit

Sie ist die wahrscheinlich beliebteste Taste auf unserem Handy oder Wecker: die Schlummertaste. Aber was bedeutet „nur noch ein paar Minuten“ für Ihren Körper?

Author - Jana Hollstein
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Der Wecker stört jeden Morgen unseren schönen Schlaf. Aber Schlummern ist auch keine Lösung.
Der Wecker stört jeden Morgen unseren schönen Schlaf. Aber Schlummern ist auch keine Lösung.IMAGO/Blue Jean Images

„Nur noch ein paar Minuten“ – wer hat diese Worte nicht schon mal morgens im Halbschlaf von sich gegeben oder gedacht. Und im Anschluss dann ein-, zwei- oder dreimal die Schlummertaste gedrückt. Denken Sie in Zukunft aber lieber zweimal darüber nach, ob Sie Ihren Wecker wirklich „schlummern“ lassen wollen. Denn wer regelmäßig den Snooze-Button drückt, muss mit negativen Auswirkungen auf Schlaf und Stimmung rechnen.

Den Wecker schlummern lassen kann den Schlaf stören

Das überrascht wohl wahrscheinlich niemanden: Wer auf die Schlummertaste drückt, unterbricht seinen Schlaf. Ein durchgängiger Schlaf ist ein wichtiger Aspekt von Schlafqualität. Wer also einmal durch den Wecker aufgewacht ist, der bekommt danach keinen erholsamen Schlaf mehr und steht am Ende genauso da wie vor ein paar Minuten. Stehen Sie also entweder direkt mit dem Wecker auf oder stellen Sie ihn auf die paar Minuten später, die Sie ohnehin noch liegen geblieben wären. Nur so sind die paar Minuten auch tatsächlich erholsam.

Wecker schlummern lassen kann Ihrem Körper schaden

Manche Studien deuten darauf hin, dass es den Hormonhaushalt durcheinanderbringen könnte, den Wecker ständig schlummern zu lassen. Wer erwartet, um eine bestimmte Uhrzeit aufzustehen, dessen Körper schüttet dann um die Zeit auch tatsächlich Wachmacher-Hormone aus. Wer seinen Wecker also eine halbe Stunde früher stellt, als er eigentlich aufstehen müsste, sorgt dafür, dass diese Hormone früher ausgeschüttet werden als nötig.

Die Schlummerfunktion kann für den Rest des Tages ganz schön müde machen.
Die Schlummerfunktion kann für den Rest des Tages ganz schön müde machen.Sander Sammy/Unsplash

Aber nicht nur der Hormonhaushalt wird vom Schlummern durcheinandergebracht. Viele kann das Schlummern für den ganzen Tag aus dem Konzept bringen. Das liegt daran, dass wir gegen Ende des Schlafzyklus häufig in der REM-Phase sind, in der wir träumen und in der einige wichtige Prozesse im Gehirn geschehen. Wer durch den Wecker aus der REM-Phase gerissen wird und dann für ein paar Minuten in einer Art Halbschlaf bleibt, der ist nach dem Schlummern häufig erschöpfter als vorher.

Das alles kann schlimme Folgen haben, über den jeweiligen Tag hinaus. Vor allem bei Menschen mit Schlafapnoe kann das Schlummern den Puls und den Blutdruck erhöhen.

Schlummern ist nicht immer schlecht

Aber natürlich ist auch beim Schlummern nicht alles schwarz-weiß. Manche Menschen berichten davon, dass es ihnen wirklich besser geht, wenn sie den Wecker morgens noch ein bisschen schlummern lassen. Häufig sind das Menschen, die erst spät ins Bett gehen. Wahrscheinlich sind diese Menschen nicht in ihrer REM-Phase, und die Unterbrechung ist deswegen nicht so schwerwiegend.

Wie kann ich aufhören, auf die Schlummertaste zu drücken?

Wer seinen Wecker weniger auf Schlummern stellen möchte, kann zum Beispiel versuchen, es sich ein bisschen schwerer zu machen, auf den Schlummerknopf zu drücken, und den Wecker in die andere Ecke des Raumes legen. Wenn Sie dann schon mal aufgestanden sind, ist es unwahrscheinlicher, dass Sie sich noch mal hinlegen.

Am besten für Ihre Gesundheit bleibt aber, gar keinen Wecker zu benutzen, sondern natürlich aufzuwachen. Das klingt für viele vielleicht unmöglich, lässt sich aber trainieren. Am Wichtigsten ist es, genug Schlaf zu bekommen, also sieben bis neun Stunden, und dementsprechend früh ins Bett zu gehen. ■