Er war der (vorerst?) letzte von insgesamt 19 (!) Neuzugängen für die Saison 2025/26 beim BFC Dynamo. Nach ein paar Trainingseinheiten zuvor trägt Jan Shcherbakovski (24) seit dem 1. August das Trikot der Weinrot-Weißen. Für einen Einsatz über die volle Spielzeit hat es seitdem noch nicht gereicht. Trotzdem fällt das Urteil einhellig aus: Der Ex-Cottbuser ist ein absoluter Volltreffer.
Beim 2:3 gegen Erfurt am 2. Spieltag gab er ab der 60 Minute sein Debüt, beim anschließenden 2:1 beim BFC Preussen war er knapp eine Stunde auf dem Platz, im DFB-Pokal gegen Zweitligist VfL Bochum reichte es beim 1:3 nach Verlängerung zu knapp über einer Stunde. Tendenz steigend. Shcherba ist aus dem Team von Trainer Dennis Kutrieb (45) kaum noch wegzudenken.
Erst ein Traum-, dann ein Rekord-Tor
Zu übersehen ist der Wirbelwind auf dem Rasen trotz seiner nur 1,75 Meter Körperhöhe ohnehin nicht. Technisch stark, flink, gutes Auge und noch bessere Schusstechnik. Sein 2:0 bei Preussen, als er mit links volley aus 25 Metern abzog und den Ball in den linken oberen Winkel schweißte, war ein Treffer der Marke Traumtor. Shcherbakovski bescheiden: „Das war schon ein gutes Ding.“

Und vor allem keine Eintagsfliege. Gegen Bochum visierte er aus der Ferne dann mal die untere rechte Ecke an und traf zum 1:0 (46.). Diesmal war es ein Rekord-Tor. 19 Sekunden nach der Pause schlug die Kugel ein, es war die schnellste Bude der 2. Halbzeit im DFB-Pokal seit der Datenerfassung (2008). Hammer!

Wenn das so weitergeht – vielleicht schon am Mittwoch (19 Uhr) im Berlin-Pokal bei Concordia Britz oder spätestens dann Sonntag um Regionalliga-Punkte gegen Meuselwitz (14 Uhr, Sportforum) hat sicher kein Dynamo was dagegen. Zu Not reicht ja auch mal ein ganz, ganz einfacher Treffer ...
Zumal wenn er sich dann über den mehr freuen kann, als über sein Tor gegen Bochum. Für das hatte Jan nur ein „ja, war schön, kurzzeitig hatten wir auch das Spiel komplett unter Kontrolle gehabt“ übrig. Denn wie die Partie dann doch verloren ging, brachte ihn auf die Palme: „Ich bin absolut sprachlos, was danach passiert ist.“
Shcherbakovski trifft auch mit Worten
Im Zentrum seiner Kritik: Schiri Felix Wagner (24) aus Glött in Bayern, der mit Rot gegen Larry Oellers (80., da stand es noch 1:0) und gegen Rufat Dadashov (102., da stand es 1:1) den BFC doppelt dezimierte und um jede Siegchance brachte. Shcherbakovski: „Die erste Rote ist für mich absolut respektlos vom Schiedsrichter, das soll er sich noch mal anschauen.“
In seinem Frust konnte ihn auch die Wahnsinns-Stimmung im ausverkauften Sportforum nicht trösten: „Das war unfassbar. Die Fans waren, wie man so schön sagt, der zwölfte Mann, sie haben uns von der ersten Minute an angefeuert. Leider konnten wir uns und sie nicht belohnen.“