Der 19. Zugang

Neue Hoffnung beim BFC Dynamo: Unaussprechlich, aber ausgesprochen gut

Jan Shcherbakovski kommt von Energie Cottbus und lieferte trotz der 2:3-Pleite gegen Rot-Weiß Erfurt ein vielversprechendes Debüt bei den Weinrot-Weißen ab.

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Nach seiner Einwechslung gegen Rot-Weiß Erfurt deutete Jan Shcherbakovski gleich mal an, dass er den BFC Dynamo verstärken kann.
Nach seiner Einwechslung gegen Rot-Weiß Erfurt deutete Jan Shcherbakovski gleich mal an, dass er den BFC Dynamo verstärken kann.Patrick Skrzipek

Der BFC Dynamo wartet nach zwei Spielen der neuen Regionalliga-Saison noch auf den ersten Punkt, aber das Warten auf den – inklusive Moritz Polte (17) aus dem eigenen Nachwuchs – 19. Neuzugang hat ein Ende: Jan Shcherbakovski (24) kommt von Drittligist Energie Cottbus und soll die Offensive der Weinrot-Weißen ankurbeln.

So schnell kann es manchmal gehen: Erst eine Stunde vor Anpfiff der Heim-Premiere der neuen Spielzeit gegen Rot-Weiß Erfurt (2:3) vermeldeten die Hohenschönhauser auf der Vereins-Homepage ihren neuesten Transfercoup, nach 60 Spielminuten und beim Stand von 0:2 betrat Shcherbakovski erstmals im BFC-Trikot den Rasen des Sportforums. Sieht nach Blitz- oder Hauruck-Aktion aus, ist es aber nicht.

BFC zockt mit Jan Shcherbakovski

Denn der Neue trainierte schon die Woche über bei Dynamo mit, aber die nötige Spielberechtigung und vielleicht auch die leise Hoffnung der fußballerisch Verantwortlichen um Sportgeschäftsführer Enis Alushi (39) und Trainer Dennis Kutrieb (45), Erfurt über die neue Möglichkeit ein wenig im Unklaren zu lassen, ließen den BFC bei der Verkündung bis auf den letzten Pfiff zocken.

Mit seiner Einwechslung kam gegen Erfurt schon mal die Wende. Shcherbakovski – geboren in Belarus, mit fünf Jahren fing er in Berlin beim SFC Stern 1900 an, nach sieben Jahren in Herthas Nachwuchsleistungszentrum ging’s zum Halleschen FC, zu Dynamo Dresden und nach Cottbus (zweimal Regionalliga-Meister, einmal Pokalsieger) – zeigte gleich mal, dass er die gewünschte Verstärkung sein kann, sprühte vor Elan, war flink und ballsicher unterwegs, suchte auch mal den Abschluss oder eroberte am eigenen Strafraum spektakulär die Kugel zurück.

Noch schöner: Mit ihm auf dem Platz glich Dynamo durch die Treffer von Willi Reincke (81.) und Tobias Gunte (88.) zum 2:2 aus, ehe in allerletzter Sekunde der Nackenschlag zum  2:3 (90.+6) kam. Das trübte natürlich Shcherbakovskis Dynamo-Debüt („Ich bin ein Berliner Junge und freue mich dementsprechend, für den BFC in Berlin auflaufen zu können.“), aber nicht die Bewertung seines Trainers.

BFC-Trainer freut sich auf den Neuen

Dennis Kutrieb: „Wir hatten ja gesagt, dass unsere letzten Verpflichtungen potenzielle Stammspieler sein sollen. Er kann im Zentrum und auf beiden Flügeln agieren, ist sehr fleißig und hat der Regionalliga ja auch schon in gewisser Weise seinen Stempel aufdrücken können. Ich freue mich auf ihn.“

Und bei Dynamo hoffen jetzt alle, dass es bei Shcherbakovski ist, wie der Werbespruch fürs pflanzliche Bronchitis-Mittel Umckaloabo verheißt: „Unaussprechlich, aber ausgesprochen gut“.