Die Vorzeichen sind eindeutig: Der BFC ist zehn Regionalliga-Spiele in Folge ungeschlagen (sechs Siege, vier Remis), Erfurt zuletzt siebenmal ohne Sieg (vier Unentschieden, drei Pleiten). Der BFC ist Tabellenzweiter, Rot-Weiß dümpelt auf Rang 9 rum. Trotzdem wird es am Sonnabend (14 Uhr, MDR Livestream) alles andere als ein Selbstläufer für die Weinrot-Weißen.
Es muss auch kein Vorteil sein, dass Erfurt wegen Verletzungen die Verteidiger ausgehen und es zwischen Fans und Team rumort. BFC-Trainer Dirk Kunert (55): „Das kann sich so oder so auswirken, man weiß nie, was solche Querelen mit einer Mannschaft machen.“
Trainer Dirk Kunert stellt das Team ein und auf
Natürlich saß Kunert mit im Bus, als der am Freitag vom Sportforum in Richtung Thüringen abfuhr. Er wird den BFC auch wie gewohnt ein- und aufstellen. Aber wegen seiner Ampelkarte gegen Viktoria (3:3) ist er heute ab 30 Minuten vorm An- bis 30 nach dem Abpfiff zur Untätigkeit verdammt, darf da nicht in die Nähe seiner Jungs.
In dieser Zeit haben dann sein Assistent Nils Weiler (24) und Torwarttrainer Carsten Nulle (48) das Sagen. Das Duo hat das auch schon prima gemacht, als am Abend vorm 0:0 in Greifswald der damalige Coach Heiner Backhaus (41) wegen vereinsschädigenden Verhaltens Hals über Kopf gefeuert wurde.
Nils Weiler glaubt an innere Stärke des BFC Dynamo
Klar wird Kunert beim Spaziergang nach dem Lunch vorm Spiel seinen Co („Nils macht seine Sache sehr gut, ist im Team voll akzeptiert“) noch mal beiseitenehmen und mit ihm ein paar Szenarien durchsprechen. Aber Weiler weiß: „Auf der Bank habe ich dann sein volles Vertrauen und auch freie Hand.“

Dass er als großer Korrektor von außen gefragt ist, glaubt er eh nicht. Weiler: „Die Mannschaft hat eine sehr große innere Stärke. Unter der Woche, klar, aber am Spieltag ist sie von innen so heiß, da ist es fast egal, wie der heißt, der an der Linie ist.“
Nach zwei Unentschieden wäre ein Sieg toll
Außerdem hat Weiler, der nach dem 0:0 bei Spitzenreiter Greifswald trotz aller Anerkennung für seine Leistung zugab, dass er nicht so gern im Rampenlicht steht und gerne Co-Trainer ist, schon eine gewisse Routine entwickelt. Schließlich ist er in seinem zweiten BFC-Jahr schon zum dritten Mal Chef.