Metallpoller, Stahlsockel

Terror-Angst: Mehr Polizei-Patrouillen auf Berlins Weihnachtsmärkten

Erstmals könnte eine Sattelzugmaschine als Schutzbarriere vor dem Schloss Charlottenburg aufgestellt werden. Die Polizei ist gewappnet.

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Am 25. November startet der Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz, unter Polizeischutz.
Am 25. November startet der Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz, unter Polizeischutz.A. Friedrichs/imago

Der Aufbau der Berliner Weihnachtsmärkte am Schloss Charlottenburg und auf dem Breitscheidplatz läuft auf Hochtouren. Das Thema Sicherheit wird dabei großgeschrieben, denn spätestens seit dem tragischen Anschlag von 2016, bei dem der Islamist Anis Amri auf dem Breitscheidplatz einen Brummi in die Menge lenkte, spielt der Schutz vor Bedrohungen eine große Rolle. Obwohl die Polizei, so die „Berliner Morgenpost“ (Bezahlschranke), sagt, es gebe keine konkrete Gefährdung der Weihnachtsmärkte, werden umfassende Sicherheitsmaßnahmen getroffen.

Am 25. November öffnet der Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche offiziell seine Pforten – und mit ihm kommen auch die gewohnten Sperrelemente zurück, die Besucher vor etwaigen Anschlägen schützen sollen.

Laut Berliner Polizei bleibt das Sicherheitskonzept weitgehend wie im Vorjahr. Technische Sperren werden strategisch platziert, um die Sicherheit der Gäste zu gewährleisten. Diese Maßnahmen, darunter schwere Metallpoller und Stahlsockel mit Beton, wurden zwei Jahre nach dem Anschlag aufgestellt und haben sich seither etabliert.

Eine absolute Sicherheit gegen Anschläge kann das System aber nicht garantieren, wie auch Veranstalter Michael Roden gegenüber der „Morgenpost“ bestätigt.

Verschärfte Polizeikontrollen auf Weihnachtsmärkten

Auch am Weihnachtsmarkt am Schloss Charlottenburg, der ebenfalls am 25. November startet, wird mit zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen gearbeitet, wenngleich hier auf massive Betonelemente weiterhin verzichtet wird. Stattdessen wird in diesem Jahr der Zufahrtsschutz durch mobile Fahrzeugsperren entlang des Spandauer Damms verstärkt.

Eine besondere Neuerung: Erstmals könnte eine Sattelzugmaschine als Schutzbarriere vor dem Schloss Charlottenburg aufgestellt werden, ein Angebot des Veranstalters Jens Schmidt an die Polizei, die ihr endgültiges Konzept allerdings noch nicht veröffentlicht hat.

Die Polizei verschärft ihre Kontrollen auf Berliner Weihnachtsmärkten.
Die Polizei verschärft ihre Kontrollen auf Berliner Weihnachtsmärkten.STPP/imago

Die Polizei plant auch eine verstärkte Präsenz auf den Märkten, was nicht zuletzt auf das neue, bundesweit geltende Messerverbot zurückzuführen ist. Seit Ende Oktober dürfen Besucher keine Messer auf öffentlichen Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkten mehr mit sich führen. Diese Verschärfung soll den Schutz der Besucher weiter verbessern und wird von einer erhöhten Polizeipräsenz begleitet.

Eine besondere Rolle im Sicherheitskonzept am Schloss Charlottenburg spielt das komplizierte Verhältnis zwischen dem Gründer des Weihnachtsmarkts und den Berliner Behörden.

Tommy Erbe, Gründer des Markts, stritt jahrelang mit dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf über die Frage, wer die Sicherheitskosten trägt. Letztlich entschied das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg, dass die Terrorabwehr eine staatliche Aufgabe sei. Damit liegt die Verantwortung für das Konzept fest in den Händen der Polizei, während sich Bezirksamt und Senatsinnenverwaltung weitgehend heraushalten. ■