Die DEL macht gerade Länderspielpause, die Eisbären spielen erst wieder am Dienstag in Schwenningen (19.30 Uhr). Trotzdem muss der Tabellenführer einen herben Schlag verdauen: Der Verteidiger Ben Finkelstein beendet mit sofortiger Wirkung seine Karriere. Mit nur 26 Jahren!
Der Amerikaner, der erst vor der Saison von den Vienna Capitals aus Österreich nach Berlin gewechselt war, erwischte mit seiner Entscheidung auch die EHC-Bosse auf dem kalten Fuß. Für seinen Hals-über-Kopf-Abschied gab Finkelstein persönliche Gründe an. Der Vertrag ist schon aufgelöst, Ben befindet sich bereits wieder in den USA.
Eisbären vom Finkelstein-Aus überrascht
Finkelstein hatte schon die letzten Spiele verletzt verpasst, die Rede war von einer Kopfverletzung. Aber die soll nichts mit dem plötzlichen Karriere-Aus zu tun haben. Eisbären-Sportchef Stéphane Richer (57): „Bens Entscheidung, die Karriere mit sofortiger Wirkung zu beenden, kam für uns aus dem Nichts. Er hat seine aktuelle Verletzung nahezu vollständig auskuriert. Wir haben nach der Länderspielpause fest mit seiner Rückkehr ins Team gerechnet.“
Rechtsschütze Finkelstein stand in 37 von 44 Saisonspielen auf dem Eis, bereitete 15 Tore mit vor und hinterlässt eine große Lücke. Richer: „Ben war ein wichtiger Baustein unserer Verteidigung. Er wird uns fehlen. Sowohl auf dem Eis als auch in der Kabine. Natürlich respektieren wir seinen Entschluss. Wir wünschen ihm auf dem weiteren Lebensweg alles Gute.“
Parallelen zum Aus von Brendan Guhle
Der Fall erinnert verdammt an Brendan Guhle (25), der im Dezember 2022 aus dem Nichts den Schläger an den Nagel gehängt hatte und wie Finkelstein bei den Eisbären mit der Trikotnummer 16 auflief. Der Kanadier hatte sich in der Champions League vor dem DEL-Start eine Gehirnerschütterung zugezogen, erst Ende November sein Comeback gefeiert.

Auch damals sagte Richer: „Es war ein Schock, als Brendan uns über seine Entscheidung informiert hat. Wir wurden von dieser vollkommen unvorbereitet getroffen. Sowohl die Trainer, die Mannschaft als auch ich haben versucht, ihn noch einmal umzustimmen. Wir möchten festhalten, dass Brendans Entschluss nicht mit seiner Verletzung aus dem Sommer zusammenhängt.“
Durch den Abschied Finkelsteins fehlt den Eisbären nun acht Spiele vor Ende der Hauptrunde ein Verteidiger. Der DEL-Rekordmeister (9 Titel) wird den Spielermarkt nun noch mal sondieren und gegebenenfalls auf dem Transfermarkt zuschlagen. Viel Zeit zum Eingewöhnen hätte der Neue nicht. Da muss alles passen. ■