Eisbären

Ty Ronning: Eisbären feiern die Rückkehr ihrer Zaubermaus

Der Stürmer liefert nach langer Verletzungspause ein grandioses Comeback-Wochenende ab.

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Eisbär Ty Ronning erzielt das 1:0 gegen Münchens Torwart Mathias Niederberger.
Eisbär Ty Ronning erzielt das 1:0 gegen Münchens Torwart Mathias Niederberger.Behrendt/Imago

Erst wenn einer nicht da ist, merkt man meist, wie sehr er fehlt. So erging es den Eisbären bei Ty Ronning fünf Wochen lang. Dann feierte der Stürmer beim Klassiker gegen München sein Comeback und war beim 2:1-Sieg nach Penaltyschießen vor 14.200 Zuschauern gleich wieder so richtig gut drauf.

Die Zaubermaus Ty Ronning (26) stieg nach der Verletzungspause gegen München mit zwei Toren zum Gewinner des Spiels auf. „Wir haben Ty in den vergangenen Wochen sehr vermisst. Jetzt hat er sich mit einem wichtigen Tor in Bremerhaven und zwei Treffern gegen München zurückgemeldet“, atmete Coach Serge Aubin auf.

Mit dem Trainer freuten sich alle Eisbären – nicht ganz ohne Eigennutz. Zum einen wäre die Weihnachtsfeier im Anschluss ohne Sieg nicht ganz so freudig verlaufen, und zudem wollte das Team Jonas Müller sein 500. DEL-Spiel etwas versüßen.

Ty Ronning ist mit 78 Kilogramm das Leichtgewicht der Eisbären

Der Doppeltorschütze Ronning bringt mit 78 Kilo mit Abstand das geringste Gewicht der Eisbären auf die Waage. Verstecken muss er sich deswegen nicht, wie seine Trefferquote zeigt. „Wir wussten, dass es ein enges und hart umkämpftes Spiel werden wird. Wir haben schon deshalb alles gegeben und eine großartige Mannschaftsleistung abgeliefert. Ich freue mich natürlich, dass ich zwei Tore beisteuern konnte. Ich mache aber nur das, was meine Mannschaft von mir benötigt. Wir haben eine gute Chemie im Team und die Mannschaft steht bei allem im Vordergrund.“

Ty ließ sich bereits als Steppke besonders vom olympischen Eishockey-Flair beeindrucken. Damals spielte er im Schülerteam von Burnabay. Dort endet die U-Bahn aus Vancouver, Stadt der Olympischen Winterspiele von 2010. Natürlich sah sich Ty mit seinen Schulkameraden Spiele des Eishockey-Turniers an. Dafür mussten die Eltern nicht einmal tief in die Taschen greifen. Die Organisatoren öffneten die Halle zu den Vormittagsspielen wie Norwegen gegen die Schweiz (4:5 n.V.) für Schulklassen, die auch bei diesen Begegnungen für gewaltige Stimmung sorgten. „Das waren wunderbare Erlebnisse“, schwärmt Ty heute noch.

Im Alter von fünf Jahren erwachte bei Ty Ronning die Puckleidenschaft

Den Eishockey-Bazillus trug Ty allerdings bereits mit fünf Jahren in sich. Als Profi ging er in der WHL bei seinem Heimatklub Vancouver Giants und später in der AHL bei den Hartford Wolf Pack auf Torjagd. Nach 30 Spielen im Dress der Iowa Wilds stieß der Torjäger im Spätherbst des vorigen Jahres zum ERC Ingolstadt, dem er durch seine elf Tore und 21 Scorerpunkte zum deutschen Vizemeister verhalf.

Mit seinem Doppelpack gegen München hat Ty Ronning auch Jake Hildebrand (30) die Show streitig gemacht. Der Torwart beendete in den 60 Minuten vier Alleingänge mit seiner Torwart-Kelle und entzauberte danach im Penalty-Schießen die drei Bullen-Schützen.