Vorm DEL-Top-Spiel

Trainer Serge Aubin: Liebeserklärung an die Eisbären und Berlin

Der Kanadier redet in seiner Hauptrunden-Halbzeitbilanz über seine 200 Siege, seine Spieler, Höhen, Tiefen und seine Familie.

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Eisbären-Trainer Serge Aubin kann sich freuen, es läuft wieder bei ihm und beim DEL-Rekordmeister.
Eisbären-Trainer Serge Aubin kann sich freuen, es läuft wieder bei ihm und beim DEL-Rekordmeister.Mathias Renner/City-Press

Kracher-Tag in der DEL! Spitzenreiter Eisbären muss am Freitag (19.30 Uhr) beim Tabellenzweiten in Bremerhaven ran. Mehr Top-Spiel geht nicht. Und es sieht so aus, als wäre rechtzeitig zum Hit auch Stürmer-Wirbelwind Ty Ronning (26) endlich wieder fit. Das würde auch Trainer Serge Aubin (48) sehr freuen.

Doch nicht nur das bevorstehende Comeback von Ronning zauberte Aubin unter der Woche immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Die gute Laune hat auch viel mit dem vergangenen Sonntag zu tun. Das 3:1 in Mannheim war für den Kanadier im 352. Spiel der 200. Sieg als Chefcoach in der DEL.

Serge Aubin freut sich über 200 Siege

Diesen Meilenstein hatte er gar nicht auf dem Schirm: „Ehrlich, ich habe mich in allererster Linie über den Erfolg bei den Adlern gefreut. Vom 200. Sieg wusste ich gar nichts. Aber das ist eine Zahl, über die ich mich sehr freue.“

Am liebsten wäre dem Ex-NHL-Stürmer (396 Spiele) natürlich, „wenn ich Freitag auf 201 erhöhen könnte.“ Würde bedeuten, dass die Eisbären beim Duell beim Verfolger den neunten Auswärtssieg in Serie eingefahren haben. Vertragsverlängerung bis 2026, Rückkehr an die DEL-Spitze, 200. Sieg – läuft gerade richtig gut für Aubin.

Play-offs bleiben erstes Eisbären-Ziel

Trotzdem hat er die drei Heimpleiten in Folge Ende November noch nicht vergessen: „Klar hinterlassen drei Niederlagen vor unseren Fans einen bitteren Beigeschmack. Es ist nicht immer einfach, die Saison ist lang. Aber wir haben uns alle geschworen, weiter an unserem Stil mit schnellem, einfachem Eishockey festzuhalten. Dann werden wir auch weiter erfolgreich sein.“

Kurz vor Halbzeit der Hauptrunde bleibt Aubin trotz Platz 1 auf dem Boden, erst mal zählt für ihn nur: „Wir wollen in die Play-offs. Das ist noch eine lange Reise.“ Auf der es ganz gewiss weitere heiß umkämpfte Spiele geben wird wie in Mannheim. Aubin: „Genau in solchen Begegnungen ist es wichtig, konzentriert zu bleiben, um dann ein Tor mehr zu schießen als der Gegner.“

Serge Aubin ist stolz auf Lukas Reichel

Einen Angstgegner hat er nicht, doch Fakt ist auch: „Die Liga ist extrem ausgeglichen. Jeder Gegner ist schwer. Bremerhaven und Straubing sind ein Beweis dafür. Sie stehen zu Recht oben in der Tabelle.“ 2021 und 2022 führte Aubin die Eisbären zur Meisterschaft. Über die Titel spricht er gern, noch lieber aber über seine Spieler: „Wir haben eine Mannschaft, in der jeder seinen Teil zur Gesamtbilanz einbringt. Es wäre unfair von mir, einen Spieler herauszuheben. Nur Lukas Reichel sehe ich in einem besonderen Licht. Der Bursche hat sich trotz seiner jungen Jahre durchgesetzt. Dass die Chicago Blackhawks ihn in ihr NHL-Team aufnahmen, macht auch mich schon ein bisschen stolz.“

Am 7. Mai 2021 stemmt Serge Aubin erstmals den DEL-Meisterpokal.
Am 7. Mai 2021 stemmt Serge Aubin erstmals den DEL-Meisterpokal.Marco Leipold

Stolz ist auch das Stichwort, wenn Aubin seine derzeitige Lage beschreiben soll: „Berlin ist eine wunderbare Stadt, bietet eine unwahrscheinliche kulturelle Vielfalt, hat schöne Restaurants und dazu die Eisbären mit ihrem top Management, dem prima Kader und den wunderbaren Fans. Was will ich mehr.“

Familien-Zusammenführung in Berlin

Na ja, eine Sache wäre da schon. Aubin, seit 31 Jahren mit Nathalie verheiratet, ist im Moment nämlich Strohwitwer: „Meine Frau ist derzeit zu Besuch bei unserer Tochter Justina in New York. Auch unsere Söhne Charles und Benoit arbeiten bzw. studieren in den Staaten.“ Die große Zusammenführung ist aber schon in Planung. Aubin: „Im Sommer wollen wir uns mit der ganzen Familie in Berlin treffen.“

Vielleicht können die Aubins dann zusammen auch den insgesamt zehnten Meistertitel der Eisbären feiern. Träumen ist ja nicht verboten.