Das vierte Viertelfinale in Straubing war nichts für schwache Nerven, aber soooo wichtig für die Eisbären. 4:3 (2:0, 1:2, 0:1/0:0, 1:0) in der zweiten Verlängerung gewann der Meister bei den Tigers, stellte in der Best-of-seven-Serie auf 3:1 und kann bei einem weiteren Sieg am Dienstag (19 Uhr, Uber Arena) schon das Halbfinal-Ticket buchen.
Liam Kirk (1:0/7.), Ty Ronning (2:0/11.) und Kai Wissmann in Unterzahl (3:1/35.) brachten den EHC nach vorn, Straubing glich schließlich mit dem dritten Powerplay-Treffer aus (Justin Scott/51.). Doch auch ohne Jonas Müller (gesperrt), Markus Niemeläinen und Lean Bergmann wuppte der DEL-Rekordmeister das Ding.
Erinnerungen ans Halbfinale 2024
Nicht Ronning, Kirk, Leo Pföderl, Marcel Noebels oder Zach Boychuk sorgten für die Entscheidung vor 5635 Zuschauern am Pulverturm. Zwei Youngster schlugen zu: Matej Leden (20) gewann in seinem erst zweiten Play-off-Spiel ein Bully, Korbinian Geibel (22) zimmerte den Puck nach exakt 83:08 in die Maschen. Sein allererstes Play-off-Tor im 24. Einsatz. Stark! Diese Unberechenbarkeit ist ein Puzzleteilchen auf dem Weg zur Titelverteidigung.

Apropos Straubing und Verlängerung: Nach den torlosen ersten 20 Minuten Overtime kamen Erinnerungen ans Vorjahr hoch. Da trafen beide im Halbfinale aufeinander, Spiel zwei – ebenfalls ein 4:3 – entschied Ronning im drittlängsten Match der DEL-Geschichte erst nach 110:40 Minuten ...
Die Trainer bleiben ganz entspannt
Aufs womöglich entscheidende fünfte Viertelfinale am Dienstag bereitete sich der EHC relativ entspannt vor. Auf dem Eis im Welli übten am Montag überwiegend die jungen Spieler, die meisten Oldies schwitzten im Kraftraum. Im Trainerzimmer saß Chefcoach Serge Aubin gar mit freiem Oberkörper relaxed am Computer. Seine Assistenten André Rankel und Rob Collins beschäftigten sich mit Statistiken.
Aubin blieb auch am Tag nach Spiel vier bei seiner in Straubing geäußerten Meinung: „Straubing war von Anfang an sehr druckvoll, hatte ein sehr gutes Powerplay. Kai Wissmanns Treffer in Unterzahl war für uns enorm wichtig. Je länger das Spiel lief, wurde es immer klarer, dass eine Aktion alles entscheiden wird.“ So könnte es auch am Dienstag laufen. Die Eisbären werden alles geben, um nicht noch mal in dieser Saison nach Straubing fahren zu müssen ... ■