3:2-Sieg in Nürnberg

Puh! Eisbären Berlin schrammen haarscharf an Pleiten-Hattrick vorbei

Mit einem Kraftakt kurz vor Schluss und dann in der Verlängerung wendet der Rekordmeister gerade noch die dritte Niederlage in Folge ab.

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Spiel doch noch gedreht: Manuel Wiederer, der in der Overtime zum Sieg für die Eisbären Berlin trifft, wird von Freddy Tiffels (r.) geherzt.
Spiel doch noch gedreht: Manuel Wiederer, der in der Overtime zum Sieg für die Eisbären Berlin trifft, wird von Freddy Tiffels (r.) geherzt.Zink/imago

Erst feiern und dann verlieren - das geht gar nicht! Und so ließen die Eisbären in Nürnberg bis zum Schluss nicht locker und drehte das Speil tatsächlich noch - 3:2 (1:2, 0:0, 1:0/1:0) nach Verlängerung, nach dem 1:2 in Bremerhaven und dem 0:4 gegen Ingolstadt den Pleiten-Hattrick gerade so noch abgebogen.

Zum Feiern gab es am Sonnabend Anlass. Die Eisbären wurden bei der Wahl der Berliner Sportler zur Mannschaft des Jahres gewählt, Serge Aubin hatte die Nase bei den Trainern ganz vorne. Glückwunsch! Um bei der Ehrung live dabei sein zu können, hatte der EHC extra den Spielbeginn in Nürnberg nach hinten verlegen lassen. Allein das zeigt, wie wichtig dem erfolgsverwöhnten DEL-Rekordmeister dieses Publikums-Voting ist.

Leo Pföderl schnürt einen Doppelpack

Wichtig - ganz klar - war aber auch das Spiel bei den Ice Tigers. Mit drei Niederlagen am Stück wollten die Eisbären auf gar keinen Fall ins Viertelfinal-Hinspiel der Champions League am Mittwoch gegen Zürich (19.30 Uhr, Uber Arena) gehen. Aber es wurde bei den formstarken Nürnbergern dann eine ganz enge Kiste.

Leo Pföderl trifft nicht nur für die Eisbären in Nürnberg, er muss bei seinem Ex-Klub auch einstecken.
Leo Pföderl trifft nicht nur für die Eisbären in Nürnberg, er muss bei seinem Ex-Klub auch einstecken.Zink/imago

Leo Pföderl (wer sonst?) brachte die Eisbären schon nach zwei Minuten 1:0 in Führung. Die Ice Tigers ließen sich davon aber nicht schocken und schlugen zurück. Mit jeweils einem Mann mehr auf dem Eis - einmal im Powerplay, bei angezeigter Strafe - drehte Jeremy McKenna mit zwei Toren (10., 15.) das Spiel.

Zwei Minuten vor der Schlusssirene stand es immer noch 2:1 für die Tigers. Also holte Coach Aubin Torwart Jonas Stettmer vom Eis. Mit Erfolg! In Überzahl gelang Pföderl (er hatte ja auch schon das einzige Tor in Bremerhaven erzielt) 52 Sekunden vor Spielende doch noch der Ausgleich. Damit war zumindest ein Punkt gerettet. In der Verlängerung ließ sich Manuel Wiederer die Chance nicht nehmen und klinkte clever nach 1:50 Minuten der Nachspielzeit zum 3:2 ein.

Siegtor ist für Eisbären wie eine Erlösung

Alle Eisbären flitzten zum Matchwinner, bildeten um ihn herum eine riesige Jubeltraube. Beweis genug, wie groß die Erlösung war. Vize-Kapitän Marcel Noebels:„ Wir haben Charakter bewiesen, vielleicht hilft uns der Sieg auch in der Champions League.“ Wäre schön, denn in den vergangenen drei Spielen lief es nicht wirklich rund.

Gegen Zürichs Löwen wird am Mittwoch eine weit bessere Leistung nötig sein, soll der Traum vom Halbfinale nicht schon nach dem Hinspiel quasi ausgeträumt sein. Dazu müssen sich neben Pföderl auch die anderen Stürmer wieder von ihrer schussfreundlichen Seite zeigen. Sie werden ja nicht vergessen haben, wo das Tor des Gegners steht.