In eigener Halle

Play-off-Fehlstart! Eisbären lassen sich von Mannheim zerlegen

Im ersten von maximal sieben Viertelfinal-Spielen wird der DEL-Rekordmeister von seinem Erzrivalen 1:7 vorgeführt, aber verloren ist damit noch lange nichts. 

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Böse Bruchlandung für die Eisbären gegen Mannheim wie hier von Jaedon Descheneau (r.) gegen Keaton Thompson.
Böse Bruchlandung für die Eisbären gegen Mannheim wie hier von Jaedon Descheneau (r.) gegen Keaton Thompson.Mathias Renner/City-Press

Kapitaler Fehlstart für den DEL-Rekordmeister bei der Jagd nach dem zehnten Titel! Die Eisbären verlieren in der mit 14.200 Zuschauern rappelvollen MB-Arena Spiel 1 der Viertelfinal-Serie (best of seven) gegen die Adler Mannheim - kein Schreibfehler - 1:7 (0:2, 0:2, 1:3). Auch wenn noch maximal sechs Partien gegen den Erzrivalen da sind, um ins Halbfinale einzuziehen - das ist schon ein Bretterknaller!

Die Eisbären hatten als Zweiter der Hauptrunde neun Tage, um sich auf das Duell vorzubereiten. Zu viel Zeit? Mannheim musste als Siebter in die Play-off-Quali und holt sich da in der 2:0-Serie gegen Nürnberg anscheinend den richtigen Schwung. Denn die Adler erwischen den EHC eiskalt. Da ist auch keine Ausrede, dass Pat Cormier und Blaine Byron fehlen. 

Jake Hildebrand verhindert noch Schlimmeres

Erst fälscht Tom Kühnhackl einen Schuss von Stefan Loibl ab - 0:1 (4.), dann revanchiert sich Kühnhackl und bedient Loibl mustergültig - 0:2 (7.). Was ist hier denn los? Im zweiten Abschnitt kommt es noch schlimmer: Bei angezeigter Strafe gegen die Eisbären hat Mannheim einen Spieler mehr auf dem Eis. Tyler Gaudet zieht ab, Kris Bennet hält halbhoch den Schläger hin und trifft volley zum 0:3 (36.). Nur 26 Sekunden später lötet Keaton Thompson zum 0:4 ein (37.). Puh! 

Und wenn Jake Hildebrand nicht noch ein das eine oder andere Mal grandios gehalten hätte ... Man mag sich das gar nicht ausmalen. Trotzdem räumt der Goalie zu Beginn des Schlussdrittels die Kiste für Jonas Stettmer. Irgendwas muss Trainer Serge Aubin ja machen, um seine Jungs zu wecken.

Doch auch Stettmer hat gleich das Nachsehen, weil ihn seine Vorderleute total im Stich lassen. Loibl zieht aus der eigenen Zone los, ist nach einem Doppelpass fast schon hinten dem EHC-Tor, passt zurück und trifft mit dem Puck - die Kufe von Morgan Ellis. Von da geht die Scheibe rein - 0:5 (43.). Da passt doch: Haste kein Glück, kommt auch noch Pech dazu ...

Nur Ty Ronning trifft für die Eisbären

Denn auch die Eisbären haben bis dahin Chancen, machen es aber entweder wieder mal zu kompliziert, zu ungenau oder scheitern an Mannheim-Torwart Arno Tiefensee. Der gebürtige Weißwasseraner lässt sich nur einmal bezwingen, als Rückkehrer Ty Ronning allen Frust in seinen Schuss legt - 1:5 (44.).

Aber wer denkt, dass sich die Eisbären nun mit einem guten und womöglich sogar gewonnenen Drittel in Stimmung für Spiel zwei am Mittwoch in Mannheim (19.30 Uhr ) bringen, der irrt. Im Powerplay schließt Ryan MacInnis eine zugegeben sehr schöne Kombination zum 1:6 (51.) ab. Und dann gibt's noch was Kurioses obendrauf: Dennis Reul zieht einfach mal ab, trifft die Kelle eines Eisbären und von der schlägt der Puck in hohem Bogen ein - 1:7 (60.), das erste Saisontor für das Mannheimer Verteidiger-Urgestein. Wahnsinn! 

Kapitän Kai Wissmann: „Das war durch die Bank weg einfach zu wenig.“ Klar und auch nicht schön, aber letztlich total egal. Auch mit einem megaknappen 1:2 würde es in der Serie 0:1 stehen. Jetzt heißt es: Spiel abhaken, Fehler analysieren, durchpusten und dann auswärts zurückschlagen. Auf geht's!