Das Finale ist ganz nah. Die Eisbären führen in der „Best-of-seven-Serie“ des Halbfinale gegen Mannheim 3:0, schon am Dienstag (19.30 Uhr) kann der Titelverteidiger mit einem weiteren Sieg die Adler in deren Halle in den Urlaub schicken. Aber Fakt ist auch: Der letzte Sieg ist schon immer der schwerste.
Weil auch er das weiß, bleibt bleibt Trainer Serge Aubin (50) vorsichtig: „Ich freue mich, dass wir wieder im Powerplay getroffen haben, denn Mannheim hat ein sehr gutes Unterzahlspiel. Torwart Jake Hildebrand war wieder zur Stelle, als wir ihn gebraucht haben. Wir bereiten uns intensiv auf das Spiel am Dienstag vor, denn noch ist die Serie nicht durch.“
Kai Wissmann zieht Lehren aus Spiel 3

Klar, auch wenn es bisher läuft wie gut geölt, ein Selbstläufer wird auch Spiel vier nicht. Kapitän Kai Wissmann (28) vermutet: „Wir müssen an unsere bisherigen Leistungen anknüpfen. Wir können aber aus dem Schlussdrittel beim 5:1 am Sonntag lernen. Da haben wir zu defensiv und nicht mehr konsequent nach vorne gespielt. Wir haben Mannheim zu einfach in unsere Zone kommen lassen.“
Abwehr-Kollege Jonas Müller (29) jedenfalls tat in seinem 600. DEL-Spiel das Seinige zum Erfolg. Zum großen Star stieg aber wieder mal Ty Ronning (27) auf. Mit der Vorlage zum 1:0 von Leo Pföderl (31) und seinem 3:0 – schon sein siebter Treffer in den aktuellen Play-offs – punktete der Stürmer auch im 22. Spiel in Folge und übertraf den Uralt-Rekord von Peter Draisaitl (59) aus der Saison 1994/95.
Ex-Rekordler wünscht nur das Beste
Der Kölner meldete sich per Mail bei Ronning: „Ich bin hiermit wohl der erste, der dir von Herzen gratuliert. Der Rekord sagt alles über deine Saison und deine Konstanz. Bitte höre jetzt nicht auf damit. Ich wünsche dir nur das Beste!“ Natürlich freute sich Ty über die Glückwünsche, bleibt aber cool: „Herr Draisaitl war ein sehr guter Spieler und sein Sohn Leon ist es heute in Edmonton auch. Aber es ist am Ende eine großartige Teamleistung von uns und es ist wichtig, dass wir weiter so spielen.“
Mit oder ohne Aberglaube. Ronning: „Ich habe meine Unterwäsche fürs Spiel lange nicht mehr gewechselt.“ Keine Sorge wegen Geruchsbelästigung, Teambetreuer Dirk Perschau (60) stopfte das Unterziehhemd ab und zu schon mal mit ins Waschfass ... ■