Rekord-Fieber im Berliner Eis-Tempel! Wenn am Sonntag die Schwenninger Wild Wings in der Uber Arena auflaufen, haben die Eisbären eine historische Chance. Ein Sieg wäre der zwölfte am Stück und wären für den DEL-Rekordmeister (zehn Titel) neue Klub-Bestmarke. Elfmal in Folge wie aktuell hatte der EHC schon mal in der Saison 2008/09 gewonnen.
Aber Achtung, auch wenn die Schwäne nur als Tabellen-Elfter beim DEL-Primus antreten und der EHC mit 36 Zählern schon mehr als doppelt so viele wie die Schwarzwälder (17 Punkte) gesammelt haben. An das letzte Duelle mit den Wild Wings im September erinnern sich die Eisbären gar nicht gerne. in Schwenningen gab es ein 3:4 nach Penaltyschießen, Taylor Spinks versenkte die entscheidende Scheibe. Es war die bisher einzige Auswärtsniederlage der Saison.
Steve Walker war zehn Jahre ein Eisbär

Da ist also noch eine Rechnung offen, eine erneute Pleite kein Thema. „So weit wollen wir es diesmal nicht kommen lassen“, gibt Eisbären Scorer-Krösus Leo Pföderl das Motto vor. Trainer Serge Aubin (49) bleibt bei aller Euphorie wie immer mit beiden Schienen auf dem Eis und mahnt: „Wir müssen wieder konzentriert ins Spiel gehen.“
Denn gerade der alte Fuchs Steve Walker (51) weiß als Chefcoach der Wild Wings, wie die Eisbären zu überlisten sind, schließlich trieb der Kanadier selbst zehn Jahre im Eisbärenfell die Scheibe. Fünfmal durfte er mit dem EHC den Meister-Pokal schwenken. In 593 Spielen traf Walker 214-mal für die Eisbären, sein Trikot mit der Nr. 27 hängt unterm Hallendach, in der Saison 2008/09 stellte er die bisherige EHC-Sieg-Bestmarke mit auf.
Der Rekord ist eine Extra-Motivation
Da weiß Walker natürlich, wie die Berliner ticken. In den letzten fünf Spielen gegen Schwenningen konnten sich die Eisbären nur einmal als Sieger feiern. Auch ein Verdienst von Ex-Torjäger Walker. Doch das ist alles Schnee von gestern. Diesmal wollen die Eisbären ihre Klub-Legende vermöbeln und den neuen Rekord einsacken. Pföderl grinst: „Da lohnt es sich schon, einen Schritt mehr zu laufen.“■