Was ist los? Die Eisbären befinden sich gerade in einer kleinen Schaffens-Delle! Irgendwann musste das ja so kommen, keine Mannschaft rauscht von Anfang bis Ende durch eine DEL-Saison. Das 2:3 nach Penaltys gegen die Kölner Haie war schon das dritte Heimspiel in Folge ohne Sieg. Am Sonntag (14 Uhr) geht es bei den Straubing Tigers weiter.
Was besonders auffällt: Die wunderbare Leichtigkeit ist weg. Die, mit der die Eisbären den Gegnern reihenweise die Kiste vollhauten. Der Angriffswirbel, bei dem die gegnerische Abwehr oft schon mal den Überblick verlor, ist futsch. Schüsse, die sonst reingingen, landen an Latte, Pfosten oder beim Torwart. Der entscheidende Pass kommt einen Tick zu ungenau oder zu spät. Im Powerplay - zwischendurch schon mal bei einer Giganten-Quote von über 41 Prozent – geht gerade nix. Trainer Serge Aubin formulierte das nach dem Köln-Spiel so: „Ich habe eine mentale Müdigkeit bei meinen Spielern erkannt.“
Nächstes EHC-Talent darf sich zeigen
Kein Wunder, wenn man beinahe Woche für Woche drei Spiele auf dem Programm hat, von denen sich keines mal eben so im Vorbeigehen gewinnen lässt. Erst recht nicht wie zuletzt bei Vizemeister Bremerhaven (1:2), gegen Tabellenführer Ingolstadt (0:4), bei den formstarken Nürnbergern (3:2 n. V.), im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen den Schweizer Meister ZSC Lions (3:4) und eben gegen die Haie, die nur wegen einer unerklärlichen Heimschwäche nicht weiter oben in der Tabelle stehen.

Wenn dann neben Tobi Eder (Tumor) und Marco Nowak (Schulter-OP) auch noch Kapitän Kai Wissmann (seit dem Nürnberg-Spiel angeschlagen), Erik Hördler sowie Liam Kirk fehlen und zudem Yannick Veilleux nach einem unglücklichen Check schon nach knapp sechs Minuten mit einer Spieldauerstrafe nicht mehr dabei ist, wird es nicht leichter. Auch wenn Elias Schneider (17) ein durchaus ordentliches DEL-Debüt gibt.
Freddy Tiffels bilanziert gnadenlos
Immerhin gelang es, zweimal den Rückstand – jeweils Gregor MacLeod (4., 31./bei Unterzahl) – auszugleichen. Freddy Tiffels traf zum 1:1 (13.), Jonas Müller zum 2:2 (52.). Deshalb macht Coach Aubin auch kein Fass auf: „Mir hat gefallen, dass wir drangeblieben sind und nicht aufgegeben haben. Im Schlussdrittel haben wir leidenschaftlich gekämpft und viele Spielzüge aufgezogen.“
1:1-Schütze Tiffels ist da gnadenloser: „Unsere Leistung? Durchschnitt! Das erste Drittel war ganz in Ordnung, im zweiten waren wir nicht gut, im letzten haben wir dann ein bisschen gedrückt. Aber insgesamt nicht gut genug.“ Mal sehen, ob es die Eisbären am Sonntag in Straubing besser machen. ■