Drama, Baby, Drama

Wer beim BFC Dynamo zu früh geht, den bestraft der Fußball-Gott

Die Weinrot-Weißen bringen immerhin einen Punkt vom Spiel bei Carl Zeiss Jena mit, weil es wie zuletzt immer kurz vorm Abpfiff zum Höhepunkt kommt.

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Für wirklichen Jubel reicht es beim BFC Dynamo am Ende in Jena nicht: (vorn v. l.) Amiro Amadou guckt fragend, David Haider wirkt in sich gekehrt, bei David Grözinger überwiegt Erleichterung. Immerhin strahlt Co-Trainer Nils Weiler (hinten M.) erfrischend glücklich.
Für wirklichen Jubel reicht es beim BFC Dynamo am Ende in Jena nicht: (vorn v. l.) Amiro Amadou guckt fragend, David Haider wirkt in sich gekehrt, bei David Grözinger überwiegt Erleichterung. Immerhin strahlt Co-Trainer Nils Weiler (hinten M.) erfrischend glücklich.Patrick Skrzipek

Da kann doch keiner meckern, beim BFC Dynamo kriegt man für sein Geld bis zum Ende was geboten. Zuletzt sogar über die regulären 90 Minuten hinaus. Wer in den vergangenen drei Spielen vor dem Schlusspfiff das Stadion verließ, hat immer das Beste verpasst. Wer zu früh ging, den bestrafte der Fußball-Gott. Ist das noch Zufall? Keine Ahnung, im jedem Fall ist es dramatisch. Auch das 1:1 (0:1) zum Start in die Rückrunde der Regionalliga Nordost bei Carl Zeiss Jena.

Es ist schon ein Stück weit verrückt: Dreimal muste Dynamo zuletzt am Freitagabend um 19 Uhr ran, jedes Mal gab es einen Showdown wie im Hollywood-Thriller. Und die weinrot-Weißen nahmen dabei alles an Gänsehaut mit, was es auf dem Fußballplatz so gibt. Los ging es mit dem 3:2 gegen Hertha BSC II, als Benny Wüstenhagen in der dritten Minute der Nachspielzeit zum 3:2 traf, das Sportforum abheben ließ und für einen kollektiven weinrot-weißen Jubeltaumel sorgte.

Ein Punkt war das BFC-Minimalziel

Die Woche drauf ging es dann in Zwickau auf der Gefühls-Achterbahn von ganz oben rasant abwärts in den Keller. Beim 0:1 kassierte der BFC den K.o.-Schlag in Minute 90+3 und fuhr mit leeren Händen wieder heim. Das drohte auch vor 5875 Zuschauern in Jena nach dem 0:1 durch Benjamin Zank (12.). Doch dann kam der eingewechselte Julian Wießmeier und schlenzte den Ball noch zum Ausgleich in die lange Ecke (90.+1).

Der eine Punkt fühlte sich wenigstens ein bisschen nach Sieg an und verhinderte auf jeden Fall die nächste Vollfrust-Fuhre zurück in die Hauptstadt. Trainer Dennis Kutrieb (45): „Wenn man so spät in Jena den Ausgleich erzielt, dann muss und kann man damit auch zufrieden sein. Das Minimalziel ist erreicht worden.“

Chance auf erfreulichen Jahresausklang

Warum das späte Glücksgefühl aber nur eher dezente Freude auslöste, schob der Dynamo-Coach gleich hinterher: „Nach dem Spielverlauf bin ich nicht ganz zufrieden und habe mir natürlich erhofft, dass wir früher den Ausgleich erzielen. Ich glaube, dann hätten wir gute Chancen gehabt, das Spiel noch zu gewinnen. Gerade zum Ende hin waren wir diejenigen, die das Spiel dominiert haben.“

Immerhin hat der BFC jetzt noch die Möglichkeit, sich mit einem vollen Erfolgserlebnis und einem guten Gefühl aus dem aus weinrot-weißer Sicht eher mäßigen Kalenderjahr 2024 – in der Vorsaison Platz 4 und früh raus aus dem Pokal, aktuell in der Tabelle Mittelmaß und im Pokal-Viertelfinale – in die Winterpause zu verabschieden. Am Sonntag (15. Dezember) drei Punkte gegen Babelsberg (13 Uhr, Sportforum) wären was, auf dem man für 2025 aufbauen kann.