Mit einem 3:2 (0:1, 1:1, 2:0)-Sieg bei Red Bull München im Rücken treten die Eisbären Berlin am Sonntag (14 Uhr, Uber Arena) zu ihrem letzten Hauptrunden-Heimspiel gegen die Grizzlys aus Wolfsburg an. Mit einem Sieg oder zumindest mit dem Gewinn eines Punktes ist der aktuelle Meister nicht mehr vom zweiten Rang zu verdrängen. Der würde dann in den Play-offs bis zum Halbfinale garantieren, dass der EHC in jede Serie mit einem Heimspiel startet. Am Montag beginnt jedenfalls schon mal der Kartenvorverkauf fürs Viertelfinale.
Beim Sieg in München konnten sich die Eisbären mal wieder auf ihre Top-Torjäger verlassen, vor 10.796 Zuschauern in der ausverkauften SAP-Arena trafen Ty Ronning (1:1/27., 2:2/44.) und Leo Pföderl (3:2/51.). Die letzten zehn Minuten an der Isar gehörten sicher zum Heißesten, was Torhüter Jonas Stettmer in seiner bisherigen Laufbahn erlebte.
Jonas Stettmer bewirbt sich als Nummer 1

Was der 23-Jährige an Schüssen mit seiner breiten Torwartkelle wegschmetterte, mit den Schonern abblockte oder im tiefen Schlund seiner Fanghand verschwinden ließ, war schon fast sensationell und wurde nicht nur von den mitgereisten Eisbären-Fans nach Spielende mit einem Jubelchor gefeiert. Stettmer liefert sich inzwischen mit Jake Hildebrand (31) einen heißen Kampf um die Nr. 1.
Auch stark: Wie sich der DEL-Rekordmeister (zehn Titel) gegen eine Niederlage stemmte, hatte schon echtes Play-off-Niveau. Die kämpferische Leistung war ohne Tadel, Ronning schraubte sein Tor-Konto auf 34 Treffer hoch und baute seinen Rekord als treffsicherster Eisbär in einer Hauptrunde aller Zeiten weiter aus.
Eisbären-Trainer Aubin ist voll des Lobes
Ein grober Schnitzer unterlief den Eisbären allerdings nur zehn Sekunden nach dem 1:1. Im Torjubel fehlte die nötige Konzentration, prompt haute Max Kastner nur zehn Sekunden später den Puck zum 1:2-Rückstand in die Kiste. Zum Glück nur eine Momentaufnahme.
Was Trainer Serge Aubin durchatmen ließ: „Es war stark, dass wir auch nach dem zweiten Gegentreffer drangeblieben sind und weitergekämpft haben. Im Schlussabschnitt konnten wir dann unsere Chancen nutzen, zudem war Jonas Stettmer zur Stelle, als ihn die Mannschaft gebraucht hat.“
Ty Ronning strahlte vor Glück, blieb aber der bekannt-bescheidene Teamplayer: „Das war ein wichtiger Sieg mit einer guten Mannschaftsleistung. Wir haben immer an uns geglaubt und nie aufgegeben. Ich fühle mich geehrt, einen neuen Torrekord für die Eisbären aufgestellt zu haben. Ohne meine Mitspieler hätte ich diesen aber nie erreichen können.“ ■