Die Eisbären haben eine seltsame Art, den Weihnachtsbaum zu schmücken, und hängten sich sechs besondere Kugeln an die Tanne. Die 1:6-Klatsche (0:2, 1:1, 0:3) gegen Ingolstadt war alles andere als eine frohe Botschaft zum Fest für die Fans.
Liam Kirk hatte in der 38. Minute auf Vorlage von Kai Wissmann auf 1:3 verkürzt, aber danach vermochten die Eisbären trotz Dauerdrucks nicht die kompakte Abwehr der Ingolstädter inklusive des starken Torwarts Devin Williams zu überwinden. Die Schüsse waren zu ungenau, wurden überhastet abgefeuert oder das Kellenblatt traf den Puck nur unglücklich, sodass er eher zu einer Rückgabe wurde.
Trainer Aubin nimmt sich in die Pflicht
Bis zur 57. Minute kämpfte der DEL-Rekordmeister (zehn Titel) bei allen Mängeln dennoch tapfer weiter. Doch als Alex Breton dann zum 4:1 für den momentanen Tabellenführer traf, ließen die Eisbären alle Zügel schleifen. So einen mentalen und körperlichen Einbruch hat man beim EHC lange nicht gesehen. Die Tore fünf und sechs fielen für Ingolstadt fast ohne Gegenwehr.
Das registrierte natürlich auch Trainer Serge Aubin und nahm sich auch selbst in die Pflicht: „Wir durchlaufen im Moment eine schwierige Phase und sind zurzeit leider nicht gut genug. Es liegt jetzt an mir, den richtigen Knopf zu drücken.“ Dass er den findet, davon ist der Coach überzeugt: „Ich glaube an die Mannschaft. Ich werde alles versuchen, dass unser Team wieder in seine Topform kommt.“
Bringt das Spiel in Wolfsburg die Wende?

Das ist auch nötig, denn in den letzten zehn Spielen verließen die Eisbären nur dreimal als Sieger das Eis. Zu wenig für einen Titelverteidiger. Zumal auch die Tabellenspitze immer weiter enteilt. Ingolstadt hat sich bisher ein Polster von neun Punkten geschaffen.
Jetzt dürfen die Eisbären im Kerzenschein bei ihren Familien kurz durchatmen. Aber wirklich nur kurz. Denn schon am zweiten Weihnachtstag geht es nach Wolfsburg (16.30 Uhr). Und auch da ist äußerste Vorsicht geboten, denn die Grizzlys führten gerade Frankfurt mit einem 4:1 vor. Also eben jene Löwen vom Main, die am vergangenen Freitag in Berlin den Eisbären mit einem 3:2-Erfolg drei Punkte weggeschnappt hatten. ■