Wer auf fremdem Eis so jubeln will wie Leo Pföderl, Marcel Noebels und Lukas Reichel (v. l.) muss sich auf den Reisen gut erholen.
Wer auf fremdem Eis so jubeln will wie Leo Pföderl, Marcel Noebels und Lukas Reichel (v. l.) muss sich auf den Reisen gut erholen. Foto:  Imago

Die Eisbären stehen vor einem brutalen Reise-Marathon. Zwischen diesem Mittwoch und dem 18. April ist die Mannschaft von Serge Aubin siebenmal in den Hallen der Südgruppe gefordert. Innerhalb von 26 Tagen reist der EHC-Tross, Hin- und Rückfahrt zusammengerechnet, rund 6000 Kilometer quer durchs Land. Dass die Partien in Straubing und Nürnberg (28./29. März) sowie in Schwenningen und Mannheim (10./11. April) jeweils an zwei aufeinanderfolgenden Tagen stattfinden, verkürzt die Strapazen nur ein wenig. „Es wird spannend zu sehen sein, wie die Jungs damit umgehen“, sagt Sportdirektor Stéphane Richer.

Ein Waggon für die Bären

Bereits am Dienstag setzte sich die EHC-Reisegruppe in Richtung Ingolstadt in Bewegung, wo am Dienstag das zweite Match der Nord-Süd-Spiele ansteht (18.30 Uhr/Magentasport). Anders als bei den Spielen in der ersten Phase sind die Bären jetzt mit der Bahn statt mit dem Bus unterwegs. „Da kannst du dich deutlich besser bewegen“, sagt Richer. „Und wenn du die ganze Nacht Bus fährst und erst morgens ins Berlin bist, bleibt kaum Zeit zum Regenerieren.“ Um Infektionsrisiken zu vermeiden, wurden so viele Plätze gebucht, dass die Bären in einem Wagen unter sich sind.

Auch wenn es mit dem Zug deutlich schneller geht als mit dem Bus, gilt es viel Zeit zu vertreiben. Ryan McKiernan zum Beispiel, der gegen Augsburg einen Doppelpack schnürte, lädt den einen oder anderen Kollegen gerne zu einer Partie Schach. Wobei er vorzugsweise diejenigen zum Duell bittet, die recht unerfahren sind. Torjäger Leo Pföderl nutzt die Zeit zum Lesen, derzeit die Biografie über den ehemaligen Queen-Frontmann Freddie Mercury. Und während Lukas Reichel und Marcel Noebels sich Filme und Serien bei Netflix reinziehen, nutzt Kai Wissmann die Zeit auch gerne, um die Social-Media-Kanäle zu durchforsten.

Trainer Aubin schaut Gegner-Videos im Zug

Für Trainer Serge Aubin bedeuten auch Touren Arbeit. „Die meiste Zeit schaue ich mir Videos an und arbeite das Spiel zuvor auf. Auch kann man sich schon mal auf den kommenden Gegner einstellen.“ Während einer Zugfahrt besteht zudem die Chance, sich den einen oder anderen Spieler für ein kurzes Einzelgespräch an die Seite zu holen. „Und wenn doch ein bisschen Zeit übrig bleibt, nutze ich sie, um etwas zu relaxen. Zurzeit schaue ich gerne eine Serie, in der es darum geht, was hinter den Kulissen der Formel 1 passiert.“

Gelegenheiten, um mal so richtig herunterzufahren, wird es in den kommenden Wochen ohnehin kaum geben.