Fast 50 Jahre ist dieser DDR-Weihnachtskult alt. „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“ – das gehörte zum Fest im Osten einfach dazu. Immer am ersten Weihnachtsfeiertag lief diese Sendung im DDR-Fernsehen. Auch dieses Jahr sind Folgen als Wiederholung zu sehen. Moderiert wurden sie von Margot Ebert und Heinz Quermann. Bis heute fragt man sich, was zwischen den beiden Stars wirklich lief.
Sie war Schauspielerin, Tänzerin und eine der ersten Ansagerinnen des Deutschen Fernsehfunks DFF. Er war als Entertainer und Entdecker der DDR-Stars die Nummer eins in der Unterhaltungskunst des Ostens. Margot Ebert und Heinz Quermann, die von 1957 bis 1991 fast immer die Sendung „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“ moderierten.
Warum Quermann, der die Sendung erfand, mit Ebert auftrat? Ganz einfach: Er wollte nicht ganz alleine durch die weihnachtliche Show führen. Also nahm er Margot Ebert mit ins Boot, die dem Publikum als Fernsehansagerin bekannt war.
Das Paar schien auf der Bühne perfekt. So manche Zuschauer dachten in der DDR, dass Margot Ebert und Heinz Quermann sogar verheiratet waren. Doch in Wahrheit hätte man die Weihnachtskultshow auch in „Zwischen Liebe und Zoff“ umbenennen können.
Zwischen Frühstück und Gänsebraten: Liebe nur auf der Bühne
Denn die Harmonie, die das Paar zeigte, war nur für das Publikum gespielt. In Wahrheit sollen Quermann und Ebert ziemlich zerstritten gewesen sein. Die Folgen sah das Publikum schon, ohne allerdings zu ahnen, was hinter den Kulissen tatsächlich geschehen war.
1984 war Margot Ebert (starb 2009) plötzlich in der Kultsendung nicht dabei. Es soll Zoff gegeben haben. Das Gesangsduo Monika Hauff und Klaus-Dieter Henkler übernahmen in jenem Jahr mit Quermann die Moderation. Einmal wollte angeblich auch Quermann die Sendung hinschmeißen, weil er mit Margot Ebert nicht klarkam.
Nach dem Ende der DDR und nach dem Aus der Weihnachtssendung wurde der Streit der beiden Stars aus „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“ öffentlich. Ebert hatte Mitte der 90er-Jahre in ihrer Autobiografie geschrieben: „Quermann war ein Diktator und Sprücheklopfer, der keine Kritik duldete.“
Zwischen Frühstück und Gänsebraten: Gemeinheiten in Interviews
Der Angeschuldigte schoss zurück. Quermann nannte Ebert eine „Diva, die nur für ihre Schönheit lebt und ständig Theater spielt.“ In Interviews und Briefen warfen sie sich einander Gemeinheiten an den Kopf.
Wo Streit, da Liebe: So war es auch bei Quermann und Ebert. Als er 2001 seinen 80. Geburtstag feierte, sagte Margot Ebert: „Er war der beste Partner, den ich mir hätte wünschen können. Wir haben den Zuschauern viel Spaß bereitet. Das alleine zählt.“
Zwischen Frühstück und Gänsebraten: „Vieles war nur aufgebauscht“
Worte, die als echtes Dankeschön zu verstehen waren. Zur Versöhnung kam es zwischen den beiden Stars dennoch nicht. 2003 starb Quermann. „Vieles war nur aufgebauscht. Ich glaube, die Familie von Heinz dachte, ich hätte mit ihm ein Verhältnis. Alles Quatsch“, sagte Margot Ebert drei Jahre später dem KURIER.
Am ersten Weihnachtsfeiertag gibt es ein Wiedersehen mit Ebert und Quermann. Der RBB zeigt am 25. Dezember 2025 um 10.25 Uhr die vorletzte Folge von „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“ von 1990. Fast zeitgleich der MDR das Beste aus dieser Kultsendung (ab 10.20 Uhr).