Welche berühmten Fernsehsendungen durften zur Weihnachtszeit in der DDR auf keinen Fall fehlen? Wer darüber nachdenkt, dem kommt sofort eine Show in den Sinn, die vielen die Weihnachtsfeiertage versüßte: „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“. Die Sendung wurde von 1957 bis 1991 ausgestrahlt, sollte eine bunte Show voller Musik und Humor sein – und die Menschen gemäß Titel zwischen dem Weihnachtsfrühstück und dem großen Gänseessen mit der Familie unterhalten. Erinnern Sie sich an die besondere Show – und kennen Sie auch die drei Geheimnisse von „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“?
Die DDR feierte „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“
„Zwischen Frühstück und Gänsebraten“ war in der DDR einfach Kult – und das lag nicht nur an den Moderatoren Heinz Quermann und Margot Ebert oder am legendären Spruch „Jetzt rasch die Kartoffeln aufsetzen“, mit der die letzten 15 Minuten der Sendung eingeleitet wurden – wer zu dem Zeitpunkt die Kartoffeln auf den Herd brachte, der konnte sich gleich nach dem Ende von „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“ dem Mittagessen mit der Familie widmen. Die Sendung war auch besonders, weil hier viele Künstler der DDR Auftritte hatten und die Zuschauer bestens unterhielten.
Die bekannte Weihnachtssendung wird auch deshalb noch heute schmerzlich vermisst. Auf dem Videoportal Youtube kann man sich noch heute ganze Folgen und Ausschnitte von „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“ anschauen. In den Kommentaren unter den Videos wird klar, wie viele sich noch heute gern an die Show erinnern. „Es war immer erst richtig Weihnachten, wenn um 11 Uhr ,Zwischen Frühstück und Gänsebraten‘ lief“, schreibt etwa ein Nutzer. „Mutti wurschtelte in der Küche am Braten rum – und dann kam sie wieder ins Wohnzimmer und schaute zwischendurch mit uns mit. Das war so wunderbar gemütlich und Harmonie pur.“
Zuschauer erinnern sich gern an die Show im Fernsehen der DDR
Eine andere Nutzerin kommentiert: „Schade, dass es diese Sendung nicht mehr gibt und sich leider auch niemand findet, der dieses Format aufgreift und neu belebt. Es war immer so schön, wenn meine Mutti wirklich Aufstand und die Kartoffeln aufsetzen ging.“ Ohne die Sendung sei es nicht mehr so wie damals am ersten Feiertag. „Es fehlt das Tüpfelchen Gemütlichkeit.“ Und einer schreibt: „Schöne Erinnerung, genau das habe ich nach 1990 nicht mehr erlebt. Das war unser DDR-Reichtum, Herzensfreude.“

Doch die kultige Sendung „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“ birgt auf ein paar kleine Geheimnisse. Wussten Sie etwa, dass die Show ursprünglich live gesendet wurde – dass sie später aber zur Aufzeichnung wurde? Als „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“ 1957 ins Leben gerufen wurde, wurde die Show tatsächlich live aus dem Friedrichstadt-Palast Berlin gesendet. Später dann wich man auf Aufzeichnungen aus, weil die auftretenden Künstler natürlich auch gern Weihnachten feiern wollten. Fortan entstand die Show unter anderem im Kulturpalast Dresden, in der Stadthalle Karl-Marx-Stadt oder dem Haus der Kulturen in Gera.
Enthüllt! Wie entstand „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“?
Erfunden wurde die Sendung von Heinz Quermann, richtig? Der große Entertainer brachte die Idee für „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“ auf den Tisch. Nun, ganz so einfach ist es nicht: Dieses Geheimnis der Show enthüllte seine Tochter Petra Quermann auf dem „Riverboat“ im MDR.
In Wirklichkeit sei es seine Frau gewesen, Ruth Quermann. „Das war am ersten Weihnachtsfeiertag 1956. Meine Mutter kochte perfekt, alles duftete herrlich und mein Daddy war zuhause und wuselte in der Küche herum“, erzählte Petra Quermann in der Talkshow. Irgendwann sei ihrer Mutter dann der Kragen geplatzt. „Sie sagte: Mensch, mach Du doch eine Sendung, so zwischen Frühstück und Gänsebraten. Dann hast Du zu tun und ich habe meine Küche für mich.“ Und schon war die Sendung geboren, die Millionen DDR-Bürger durch Weihnachten begleitete.

Heinz Quermann, Margot Ebert: DDR-Stars mochten sich nicht
Und das voller Harmonie! Heinz Quermann und Margot Ebert verstanden sich in der Sendung blendend, brachten Weihnachtsfrieden in die Wohnzimmer der DDR. Auch hier verbirgt sich aber ein Geheimnis: Die beiden TV-Stars konnten sich in Wirklichkeit nicht ausstehen. Den Zoff, von dem man auf der Mattscheibe nichts merkte, trugen sie später sogar öffentlich aus. So schrieb Ebert in ihrer Biografie: „Quermann war ein Diktator und Sprücheklopfer, der keine Kritik duldete.“ Und Quermann sagte über Ebert: „Sie ist eine Diva, die nur für ihre Schönheit lebt und ständig Theater spielt.“ 1984 musste Ebert aufgrund ihres Streits sogar für ein Jahr aussetzen.
„Zwischen Frühstück und Gänsebraten“ gibt's gratis im Internet
Übrigens: Alte Folgen von „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“ werden zu Weihnachten im TV wiederholt, sind auch auf DVD erhältlich – und können teilweise auf dem Videoportal Youtube angeschaut werden. Als: Tauchen sie ein in ein Stück TV-Geschichte der DDR. Und vergessen Sie nicht, die Kartoffeln aufzusetzen. Wir wünschen Ihnen von Herzen ein frohes Weihnachtsfest!



