Sie war das Traumschiff der DDR, das erste sozialistische Kreuzfahrtschiff, das durch den Ostseeraum oder zum schwarzen Meer schipperte: die „MS Völkerfreundschaft“. Hinter dem Schiff liegt eine bewegte Geschichte, von der nun ein neues Kapitel geschrieben werden soll: Laut Berichten wird das Schiff, das heute den Namen „Astoria“ trägt, im Juni in Rotterdam versteigert werden. Wer schlägt zu, wenn das Traumschiff der DDR unter den Hammer kommt?
„MS Völkerfreundschaft“: Im Juni wird das Traumschiff der DDR versteigert
Schon im Jahr 1948 wurde das Schiff in Dienst gestellt, damals noch unter dem Namen „Stockholm“. Die Geschichte des späteren Traumschiff der DDR ist eine Geschichte voller Hochs und Tiefs. Am 25. Juli 1956 etwa stieß das Schiff nach dem Auslaufen aus New York in einer Nebelbank mit der italienischen Andrea Doria zusammen. Auf dem Schiff starben 46 Menschen, auf der Stockholm gab es fünf Tote.
Am 3. Januar 1960 übernahm die DDR das Schiff, benannte es um in „Völkerfreundschaft“. Über die Deutsche Seereederei wurde es dem FDGB-Feriendienst zur Verfügung gestellt. Zukünftig konnten hier knapp 600 Passagiere an Urlaubsfahrten teilnehmen. Bis 1985 war das Schiff im Einsatz, dann wurde es von der DDR an eine andere deutsche Reederei verkauft. Danach wechselte das Schiff noch mehrfach den Besitzer, trug die unterschiedlichsten Namen. Es hieß unter anderem „Volker“, „Italia I“, „Valtur Prima“ und seit 2016 „Astoria“.

„MS Völkerfreundschaft“: Niemand wollte für das Traumschiff der DDR zahlen!
Doch die Corona-Pandemie sorgte für das Ende des berühmten Kreuzfahrtschiffes. Die Firma, die es zuletzt besaß, meldete Insolvenz an, weil keine Kreuzfahrten mehr stattfinden konnten. Seit Dezember 2020 liegt die „Astoria“, das frühere Traumschiff der DDR, in Rotterdam. Schon 2021 war laut Berichten eine Versteigerung geplant, doch die scheiterte – das Mindestgebot lag damals bei zehn Millionen Euro, niemand wollte diese Summe bieten.